Geogebra war schon einige Male Thema in diesem Blog. Denn nach meiner Einschätzung ist es einfach die beste Geometrie und Computer-Algebra-Anwendung für den Mathe-Unterricht. Vor einigen Wochen wurde die Applikation nun einer gründlichen Vereinheitlichung unterzogen. Nun sieht die Anwendung auf allen Geräte und Betriebssystemen gleich aus. Egal ob auf dem Smartphone oder dem Desktop, man findet sich überall zurecht und hat Zugriff auf (fast) sämtliche Funktionen, die die Software aus Linz bieten hat.
Für den grössten Teil des Mathematik-Unterrichts ist der Grafikrechner von Geogebra ausreichend. Er bietet die Möglichkeit, Funktionen zu zeichnen und zu analysieren, geometrische Konstruktionen durchzuführen sowie sämtliche Funktionalitäten des Computer-Algebra-Rechners von Geogebra zu nutzen. Damit ist Geogebra das ideale Tool für den Laptop- und Tablet-Einsatz im Mathematik-Unterricht. Seit Anfang Mai ist die Benutzer-Oberfläche wie auch die Webseite von Geogebra überarbeitet worden. Nun sehen die Programme auf allen Plattformen gleich aus. Und auf der Webseite findet man die Materialien wie auch die Anleitungen sehr schnell und einfach.
Vereinfachte Ansicht
Die letzte Desktop-Version von Geogebra, die übrigens weiterhin als Geogebra Classic verfügbar ist, ist meiner meiner Ansicht nach überladen. Es gibt zu viele Orte, wo man Menüs aufrufen kann, zu viele Buttons für Sonderfunktionen. Die neuste Version kommt nun sehr schlank daher und richtet sich an der Ansicht auf dem Smartphone aus. Es gibt genau zwei Ansichten: Calculator und Geometrie. Damit kommt man in den allermeisten Fällen durch.
Calculator
Desktop-Ansicht
Smartphone-Ansicht
In der Calculator-Ansicht erscheint eine Algebra-Eingabe-Maske, in der man auf die meisten Befehle von Geogebra Zugriff hat. Hier können nicht nur Funktionen definiert werden, deren Graphen direkt angezeigt werden, sondern auch Gleichungen gelöst und Terme umgeformt werden. Eine – leider ziemlich weitreichende – Einschränkung gibt es in der Calculator-Ansicht des Grafikrechners: Als Variablennamen – beispielsweise in Gleichungen – dürfen nur x,y und z verwendet werden. Damit ist es nicht möglich, Parameter zu verwenden oder algebraische Umformungen in irgendwelchen Termen berechnen zu lassen. Dafür muss die CAS-App geöffnet werden, die es jedoch nur für Desktop und Tablet gibt.
Grafik
Desktop-Ansicht
Smartphone-Ansicht
In der Grafik-Ansicht hat man Zugriff auf alle Geometrie-Funktionen. Es lassen sich geometrische Konstruktionen durchführen, Asymptoten an Funktionen zeichnen, mit Vektoren arbeiten etc. Diese Ansicht ist auch auf dem Smartphone ohne Tastatur und Maus sehr gut nutzbar.
Anwendungsmöglichkeiten
Bisher war es ein Problem im Unterricht, dass die verschiedenen Apps nicht auf allen Geräten gleich aussahen. Dies machte den Einsatz im Unterricht schwierig. Dies hat sich nun glücklicherweise zum Guten verändert.
So lassen sich Aufgaben nun gemeinsam mit der Klasse lösen. Die Lehrperson führt am Beamer oder am Smartboard vor, welche Schritte durchzuführen sind und die Schülerinnen und Schüler arbeiten an ihren eigenen Geräten – ob Laptop, Tablet oder Smartphone spielt keine Rolle.
Mit dem neuen einheitlichen Grafikrechner lassen sich auch Applets erstellen, mit denen danach interaktive Arbeitsblätter, Aufgaben und ganze Bücher gestaltet werden können. Bis vor kurzem liessen sich diese auch ganz einfach in OneNote-Notizbücher einfügen. Dieses Feature funktioniert im Moment nicht mehr. Aber ich gehe davon aus, dass dies ein Fehler ist und demnächst behoben wird.
Für sämtliche Geogebra-Apps gibt es auch die Möglichkeit, sie in einem Browser zu starten. Dadurch hat man jederzeit auf alle erzeugten Dateien, Arbeitsblätter etc. auch dann Zugriff, sollte man das eigene Gerät nicht zur Hand haben. Damit kann man zu Hause Aufgaben erzeugen und später am Schulrechner darauf zugreifen und weiter arbeiten.
Daneben gibt es auf geogebra.org eine gigantische Sammlung von Unterrichtsmaterialien, die kostenlos genutzt werden können. Dabei handelt es sich um einzelne Geogebra-Files, aber auch um ganze Bücher, die sich für den Einsatz im Mathematik-Unterricht sehr gut eignen.
Anleitungen
Der Funktionsumfang der verschiedenen Geogebra-Apps ist mittlerweile gigantisch – und teilweise auch etwas unübersichtlich. Für den Einstieg in die Materie gibt es deshalb gute Anleitungen, Tutorials und erklärte Beispiele. Ein Blick darauf lohnt sich.
Fazit
Mit der neusten Version von Geogebra wurde die Anwendung der Software sehr vereinfacht. Sie sieht auf allen Geräten gleich aus, selbst dann, wenn man sie über einen Webbrowser startet. Dies ist für den Einsatz im Unterricht sehr erfreulich, weil es für die Schülerinnen und Schüler einfacher geworden ist, die Software zu benützen: Kein Wildwuchs mehr an Programmversionen, keine überladene Grafik-Oberfläche mehr, zwei Ansichten (Calculator und Grafik).
Leider ist es mit der neusten Version nicht möglich, die erweiterten CAS-Funktionalitäten zu benutzen. Dazu kann man in der Desktop- und der Tablet-Version das Programm “Geogebra Classic” starten, in dem es CAS gibt. Auf dem Smartphone funktioniert das leider nicht. Allerdings sind die für die Schüler wichtigsten CAS-Funktionen wie die Löse-Funktion enthalten. Die Einschränkung wird deshalb vor allem bei aufwändigeren Aufgabenstellungen spürbar.
Seit April prangt beim Bahnhof St. Gallen die binäre Bahnhofsuhr von Norbert Möslang. Die Uhr ist ziemlich umstritten und kaum jemand kann die Zeit ablesen. Ich packte dieses Thema und liess die Schüler eine Uhr mit Excel nachbauen. Lesen Sie im heutigen Post, wie diese Lektion ausgegangen ist, und laden Sie sich die binäre Bahnhofsuhr herunter.
Ziel
Sicher die Hälfte unserer Schüler kommt mit dem Zug und läuft jeden Tag bei der neuen Uhr vorbei. Ich wollte, dass die Schüler die Uhrzeit lesen können, und zugleich das Binärsystem repetieren. Da die Schüler im Moment auf die SIZ Advanced User – Tabellenkalkulation vorbereitet werden, wählte ich Excel, um auch dort einige Funktionen zu repetieren. Zudem ist es eine gute Gelegenheit, den Schülern aufzuzeigen, wie Funktionen in Excel eingesetzt werden und ein Algorithmus das Ganze automatisieren kann.
Binäre Bahnhofsuhr St. Gallen
Dateien
Sie können hier alle Dateien, PPT-Präsentationen und Lösungen mit Excel als ZIP Datei herunterladen.
Lektion 1
Ich stieg in die Lektion ein, indem ich einen Zeitungsausschnitt mit dem Titel «Die Bahnhofsuhr, die niemand lesen kann» zeigte. Wir diskutierten über Sinn und Unsinn der Anzeige, wer die Uhr schon gesehen hat, wer sie lesen kann etc..
Bevor wir zur eigentlichen Aufgabe kamen, holte ich aus und wir landeten bei Gottfried Wilhelm Leibniz, frischten das Wissen betreffend Umrechnung Dual – Binärsystem mit Hilfe eines Clips auf und repetierten, indem die Schüler eine Aufgabe zur Umrechnung lösen mussten.
Nach der Besprechung der Lösungen schauten wir uns die binäre Bahnhofsuhr an. Ein Schüler, welcher schon wusste, wie die Uhr gelesen wird, erklärte das Vorgehen seinen Mitschülern.
Quelle: www.tagblatt.ch
Im nächsten Schritt besprach ich mit der Klasse, wie sie vorgehen können, indem wir auch weitere Funktionen wie Kopf- und Fusszeile etc. in Excel repetierten. Die Schüler erstellten dann eine einfache binäre Bahnhofsuhr.
Als Hausaufgabe forderte ich die Schüler auf eine Uhr zu erstellen, welche anhand von Eingabe der Zeit die Uhrzeit binär darstellt.
Die PowerPoint Präsentation zu dieser Lektion und die Lösung finden Sie weiter oben bei Dateien.
Lektion 2
Natürlich war ich gespannt, ob ich einige Schüler packen konnte und sie sich eine Lösung ausgedacht hatten. Es waren tatsächlich einige Schüler, die eine Lösung hinbekommen hatten. Zum Teil auf umständlichem Wege, aber trotzdem spannend, wie sie das Problem gelöst hatten.
Nachdem die Schüler ihre Lösungen präsentiert hatten, zeigte ich ihnen meine Lösung und erklärte der Klasse, wie ich vorgegangen war. Als Erstes stellte ich ihnen alle notwendigen Funktionen vor und im nächsten Schritt baute ich anhand dieser Funktionen die Uhr zusammen.
Die Lösung finden Sie unter Dateien.
Die Uhr musste jetzt nur noch durch ein kleines Programm automatisiert werden. Ich erklärte den Schülern das Vorgehen und stellte ihnen den Code zur Verfügung.
Sie finden die Präsentation und die Lösung inkl. Code unter Dateien. Beachten Sie bitte, dass es sich nun um eine XLSM-Datei handelt, beim Öffnen der Datei müssen Sie «Inhalt aktivieren» auswählen.
Fazit
Mein Ziel, den Schülern zu zeigen, wie die binäre Bahnhofsuhr gelesen und auch erstellt werden kann, ist mir gelungen. Zudem konnten sie ihr Wissen und ihre Anwendungskompetenz in Excel erhöhen und repetieren. Es waren zwei spannende Lektionen und mir hat vor allem gefallen, wie interessiert die Schüler waren und eigene Lösungen suchten. Ich glaube, dass man mit solchen kleinen Beispielen den Jugendlichen aufzeigen kann, dass es sich lohnt, sich in der Zukunft mit dem Programmieren auseinander zu setzen.
Nach dem einführenden Post zu Digital Humanities und Distant Reading stelle ich hier eine Analyselandschaft vor, die erste Erfahungen mit der computergestützten Literaturwissenschaft ermöglicht.
Voyant ist ein browserbasiertes Open Source Tool-Portal zur Text- und Korpusanalyse. Die Tools können auch installiert und lokal genutzt werden. Es ist kostenfrei, leicht und nach einer kurzen Einführung auch von Laien intuitiv nutzbar. Eine Registrierung ist nicht nötig.
Voyant bietet über 20 Untersuchungs- und Visualisierungstools. Anwendungen wie TaPor lassen sich einbinden, es könnten sogar eigene Tools entwickelt werden. Literarische Texte können in fast allen Textformaten importiert werden: TXT, HTML, XML, RDF, RTF, MS-Word. Sie lassen sich auch über einen URL von einer Internetseite laden. Selbst GoogleDocs Dokumente und zip-Files sollen kein Problem sein.
Die Ergebnisse lassen sich exportieren, z. B. als HTML-Quellcode, als fertig generierte URL, als bibliographische Zitation, als tabellarisierte oder rohe Datensätze. Die Ausgabe erfolgt über .xml-, .html- oder reine Text-Dateien.
Auf der Startseite hat man verschiedene Möglichkeiten Daten einzuspeisen:
Ein Text wird ins Eingabefenster kopiert und mit Reveal importiert.
Über die Upload-Funktion wählt man eine oder mehrere Dateien auf der Festplatte aus.
Falls der Text online verfügbar ist, genügt auch die URL des Texts.
Voyant – Add Texts
Für die folgenden Beispiele habe ich die 28 Szenen von Goethes Faust I aus dem Projekt Gutenberg-DE kopiert und als TXT-Dateien mit der Nummer und dem Szenentitel hochgeladen.
2) Das Voyant-Interface
Das Standard-Interface mit dem geladenen Korpus ist in verschiedene Panels unterteilt:
Voyant Standard-Interface mit den Szenen von Faust I
Jedes Panel bietet eine Reihe von Funktionssymbolen an. Mithilfe des Zahnrads kann man Optionen einstellen wie Wortfilter. Das Fragezeichen gibt kurze Erklärungen und führt weiter auf die Projektseite zu den Tutorials, Videos und zu dem Quick Guide. Über das Diskettensymbol können die Daten gesichert werden in der Form einer URL oder als HTML-Snippets. Da die Sicherung aber nur für kurze Zeit erhalten bleibt, lohnt es sich, wichtige Ergebnisse regelmässig zu exportieren.
2.1 Reader
Oben in der Mitte des letzten Screenshots zeigt der Reader die geladenen Texte an. Unter dem Text kann man über die farbigen Balken, welche die Grösse der einzelnen Texte des Korpus symbolisieren, von Text zu Text navigieren, im Beispiel Faust I von Szene zu Szene. Unter diesen Balken lässt sich der Text über ein Suchfeld durchsuchen. Im Kopfbereich des Readers kann man URLs generieren, weitere Tools auswählen und kurze Helptexte zum Panel einblenden. Wenn man die Maus auf ein Wort des Texts bewegt, wird dessen Häufigkeit im Korpus angezeigt.
Im linken und rechten Panelbereich werden Analyse- und Interpretationstools geladen.
2.2 Cirrus
Dieses Panel wird im linken oberen Bereich des Interfaces angezeigt:
Voyant – Cirrus und Options
Cirrus visualisiert die häufigsten Wörter des Korpus in einer Wordcloud.
Je grösser und zentraler die Wörter angeordnet sind, desto häufiger kommen sie im Korpus vor. Ihre Farbe und ihre absolute Position haben keine Bedeutung. Wenn man mit der Maus über ein Wort fährt, wird dessen Häufigkeit eingeblendet.
Klickt man im oberen Bereich auf Terms, sieht man die der Wolke zu Grunde liegende Wortliste mit der Häufigkeit der Wörter und einer Timeline der Fundstellen. Darunter befindet sich wieder ein Suchfeld.
Über Links wird ein Netzwerkdiagramm erstellt, in dem die Schlüsselwörter grün und die damit verbundene Begriffe orange dargestellt werden.
Fährt man mit der Maus über den oberen Bereich von Cirrus, werden vier Symbole angezeigt: Hier kann man URLs generieren, zu anderen Tools wechseln oder die Kontexthilfe anzeigen. Hier lassen sich durch einen Klick auf das Optionen-Symbol auch die Einstellungen verändern. Mit der Option Stoppwordskann man Funktionswörter ausschliessen, mit der White Listdie erlaubten Wörter selbst definieren.
Im unterren Bereich von Cirrus kann man mit dem Schieberegler Terms die angezeigten Wörter der Wortwolke von 25 auf 500 Wörter erhöhen.
Mit Scalewechselt man vom ganzen Korpus zu den Einzeltexten.
Summary bietet einen Überblick über die Merkmale der geladenen Dokumente wie die gesamte Anzahl und die Anzahl der darin befindlichen Tokens und Types.
2.3 Trends
Dieses Linien-Diagramm visualisiert die Verteilung der Worthäufigkeiten über das ganze Korpus oder einen einzelnen Text. Die Auswahl erfolgt über Scale. Die Linienfarben entsprechen den Worten. Ein Klick auf einen Punkt in der Linie zeigt im Reader die Textstelle an. Über das Suchfeld können Begriffe ergänzt werden.
Voyant – Trends
2.4 Summary
Diese Tabellenasicht im linken unteren Bereich bietet grundsätzliche Informationen zum Korpus:
Anzahl geladener Dokumente: nach der Länge geordnet: die Anzahl Wörter des Korpus, die Anzahl individueller Wörter.
Textlängen: die kürzesten und die längsten Texte.
Wortdichte: die Texte mit der höchsten und der tiefsten Wortdichte.
Durchschnittliche Satzlängen: die Texte mit den höchsten und tiefsten Satzlängen.
Distinctive words: Die häufigsten Schlüsselwörter in den einzelnen Texten.
Auch in diesem Panel kann man über Optionen Stoppwörter definieren.
Voyant – Summary
2.5 Documents
In dieser Tabellenansicht werden die einzelnen Texte des Korpus aufgeführt mit den folgenden Informationen: Texttitel, Tokens (Anzahl Wörter), Types (Anzahl individueller Wörter), Ratio (Types/Tokens), durchschnittliche Satzlänge.
Über das Suchfeld durchsucht man das Korpus.
Bei Mouseover zum Fragezeichen wird das Tool kurz erklärt.
Mit Modifykann man das Korpus modifizieren.
Mit Downloadlässt sich das Korpus herunterladen.
Voyant – Documents
2.6 Phrases
Diese Tabellenansicht zeigt die Phrasen (Mehrwortgruppen) des ganzen Korpus: Phrase, Anzahl, Länge in Anzahl Wörtern, Trend (Verteilung in den Texten des Korpus).
Voyant – Phrases
Bei Mouseover zum Fragezeichen wird das Tool kurz erklärt.
Mit dem Suchfeld kann gefiltert werden.
Mit dem Schieberegler kann die Länge der Phrasen bestimmt werden.
2.7 Contexts
Das Tool Contexts zeigt die Schlüsselwörter in ihrem unmittelbaren Umfeld: fünf Wörter davor und fünf Wörter danach. Dieser Kontext lässt sich mit dem Schieberegler bis auf maximal 50 Wörter erhöhen. Im Suchfeld kann man weitere Schlüsselwörter eingeben.
Voyant – Contexts
2.8 Bubblelines
Dieses Tool visualisiert die Worthäufigkeit im ganzen Korpus. Jeder Einzeltext wird durch eine horizontale Linie repräsentiert und ist in Segmente gleicher Länge unterteilt. Wenn man mit der Maus über eine Blase fährt, sieht man die Worthäufigkeiten in diesem Segment. Über das Suchfeld können weitere Schlüsselwörter eingegeben und über die Optionen auch Stoppwörter definiert werden.
Sehr praktisch ist auch die Kontexthilfe bei den einzelnen Tools, auf die man wie folgt gelangt:
Mouseover in der Titelleiste
Klick auf das Fragezeichen
Unter Umständen ein Klick auf “more Help”!
3. Datenexport
Jedes Panel verfügt in der Kopfleiste über ein Export-Funktionssymbol: das Quadrat mit dem Pfeil, der nach oben zeigt:
Voyant – Exportfunktionen
Die Daten eines Panels können in der Form einer URL gespeichert werden oder es kann auch ein HTML-Snippet generiert werden für das Einbetten dieser Sicht in eine Webseite. Die Daten lassen sich in verschiedenen Formaten exportieren und später in Voyant wieder importieren.
Da die automatische Datensicherung nur für kurze Zeit erhalten bleibt, lohnt es sich, das Projekt regelmässig zu sichern. Dies kann man über das entsprechende Symbol in der Kopfleiste von Voyant tun. Dann wird ein Zip-Archiv generiert mit den Daten und Tools.
4. Anwendungsbeispiele
Wenn man ein Gefühl dafür entwickeln möchte, was für Fragestellungen mit Voyant beantwortet und wie die Visualisierungen ausgewertet werden können, empfiehlt sich das Studium einiger der folgenden kurz kommentierten Beispiele.
Im Rahmen dieser Übung wird Franz Kafkas digitalisierter Roman „Der Prozess“ mit den Voyant Tools automatisch analysiert. Im Zentrum stehen fünf Fragen mit Lösungstipps zu Types und Tokens,Lemmata, Wortarten, Adjektiven und Kollokationen (“Wortpaare), vom Aufruf des Tools über das Importieren des Übungstexts bis zur Analyse. Am Schluss wird “Der Prozess” mit den Texten “Das Schloss” und “Amerika” verglichen.
Janina Kühner beschreibt eine Unterrichtsreihe zur Epoche Sturm und Drang für die gymnasiale Oberstufe. Sie zeigt beispielhaft auf, wie literarische Texte im Unterricht mithilfe der Voyant Tools analysiert und visualisiert werden können. Grundlage sind konkrete Aufgabenstellungen zu Johann Wolfgang Goethes ‘Die Leiden des jungen Werthers’. Es geht um Feststellungen zu den handelnden Personen, um Themen und Motive der Epoche, um Werthers Beziehungen zu Lotte und um seinen sich wandelnden Gemütszustand. Kühner beschränkt sich dabei auf die drei Voyant Tools Cirrus, Contexts und MicroSearch. Schwierigkeiten für Lehrer/innen und Schüler/innen werden ebenso skizziert wie die Vorteile der Visualisierung mit Voyant.
Wie werden Frauen und Mädchen in Schneewittchen, Dornröschen sowie Hänsel und Grethel charakteristisch dargestellt?
Welche Rollen erfüllen sie?
Gezeigt wird alles von der Beschaffung des digitalen Texts, über das Aktivieren einer deutschsprachigen StopList, über die Arbeit mit der Favoritenliste und das Filtern mit dem KWIC-Panel. Die Autoren betonen, dass eine solche Analyse ein hohes Mass an manueller Eigenleistung erfordere, dass aber dank des KWIC-Panels die Untersuchung der händisch ausgesuchten Keywords vereinfacht werde.
4.5. Religiöse Begrifflichkeiten in Reden Adolf Hitlers
Im diesem Beispiel aus den digitalen Geschichtswissenschaften geht es um die Analyse von 13 Reden Adolf Hitlers aus 13 verschiedenen Jahren der Zeit der NS-Herrschaft. Aus jedem Jahr eine Rede. Dieser breite zeitliche Kontext erlaube es, gewisse Trends darzustellen. Die Reden werden im Hinblick auf religöse Begrifflichkeiten und Deutungsmuster ausgewertet. Ausgangspunkt ist die Suche nach den Begriffen “gott*” und “heil*”. Der Autor weist nach, dass der Krieg durch Sakralisierung als gerechtfertigt und notwendig herausgestellt werden sollte. Er weist am Schluss seiner Ausführungen aber auch darauf hin, dass Distant Reading keine inhaltliche Auswertung zu ersetzen vermöge.
4.6. E.T.A. Hoffmann: Der Sandmann
Das LitRe-Wiki der Uni Göttingen nähert sich am Beispiel von E.T.A. Hoffmanns “Der Sandmann” dem “Rechnen von Literatur” an.
Mit Voyant werden die Worthäufigkeiten der Wörter “Auge” und “wohl” untersucht. Wordclouds, Konkordanz und Distributionsgraph seien “sehr einfache frequenzbasierte Mittel der digitalen Suche nach Wörtern und Wortverbindungen, um Muster innerhalb eines Texts oder Korpus zu erkennen.” Solche schnell generierte Überblicke könnten als Heuristik für die weitere Analyse eines Textes dienen.
4.7 Anne McGrail
Anne McGrail beschreibt auf ihrem Blog im Artikel “Week 5: Voyant Tools for Distant Reading of Project Gutenberg Texts” eine Unterrichtseinheit. Sie führt ihre SuS zuerst ein in Franco Morettis Distant Reading mit der Lektüre der Kapitel “The Slaughterhose of Literature” und “Conjectures on World Literature”. Ihre Präsentation dazu findet sich hier: Franco Moretti’s New Method of Reading.
Danach wählen die SuS bei Gutenberg einen Roman aus, den sie nicht lesen müssen, dem sie sich aber in einer Analyse mit Voyant Tools annäheren wollen. Ihre Step-by-step Instructions dazu finden sich hier:
Hier weise ich ergänzend auf einige Literaturportale hin:
AAC-Austrian Academy Corpus: Eine umfangreiche und komplex strukturierte Sammlung digitaler Volltexte zur deutschen Sprache und Literatur von 1848 bis 1989.
corpus.byu.edu: eine Sammlung linguistisch annotierter Online-Korpora.
Deutsches Textarchiv (DTA): Wissenschaftliches digitales Textarchiv mit Texten aus der Zeit von 1600 bis 1900 als linguistisch annotiertes Volltextkorpus. Jeder DTA-Text lässt sich mit Voyant Tools analysieren.
DigBib.Org: Die freie digitale Bibliothek: Sammlung gemeinfreier Literatur.
MWB: Das mittelhochdeutsche Wörterbuch. Uni Trier.
Spuren geistlicher Sehnsucht: Die Uni Trier digitalisiert Heiltumsdrucke im Forschungsprojekt rheinische Wallfahrtslandschaft.
Das Goethe Wörterbuch: Uni Trier: Ein Autorenwörterbuch, ein umfassender Thesaurus der Goethezei, ein Nachschlagewerk für sprach- und literaturgeschichtliche, kultur-, geistes- und realgeschichtliche Sachinteressen.
Erlanger Liste: Digitale Texte, Verzeichnisse und weitere Seiten. Digitalisierungsprojekte an der Universität Trier.
Wikisource: Sammlung von Texten, die urheberrechtsfrei sind oder unter einer freien Lizenz stehen.
Zeno.org im TextGrid Repository: Umfangreiche Sammlung deutschsprachiger Literatur bis ca. 1900 aus Belletristik und Sachliteratur. Literatur (693 Autoren), Märchen (58 Texte), Geschichte (14 Texte), Kulturgeschichte (113 Texte), Kunst (12 Texte), Musik (81 Texte), Naturwissenschaften (20 Texte), Philosophie (248 Texte), Nachschlagewerke (27 Texte).
6. Weitere Umgebungen
Literatur und Textanalyse: Ngram Viewer. Mit dem Google Ngram Viewer kann per Mausklick untersucht werden, wie häufig ein bestimmtes Wort während der letzten zwei Jahrhunderte in Büchern verwendet wurde. Dahinter steht eine Datenbank von 500 Milliarden Wörtern, hauptsächlich in Englisch.
Die Nutzung von Voyant ist kompatibel zu anderen Toolsammlungen wie TaPoroder JSTOR
Voyant ist eine mächtige, aber trotzdem auch für Laien nutzbare Analyselandschaft. Damit kann man in das Konzept der Digital Humanities einführen und spannende Erfahrungen mit Distant Reading sammeln.
Die Schüler gewinnen Kenntnisse im Umgang mit Visualisierungstools. Ihre Textkompetenz wird verbessert und sie erhalten ein erweitertes Textverständnis. Der erste Schritt zu Textverständnis ist oft ein Überblick über die im Text behandelten Themen.
Die Visualisierung grosser Datenmengen kann zu neuen Ideen und Fragestellungen führen. Das LitRe-Wiki weist aufgrund der hohen Menge an Daten darauf hin, dass die Analysen literarischer Texte vorwiegend auf Hypothesen gestützt werden sollten. Literaturwissenschaftliche Hypothesen aufzustellen und diese (computergestützt) zu überprüfen, gerade dies ist eine von den Universitäten gewünschte «basale Kompetenz».
Philippe Wampfler hat in seinem Post «distant reading – Datenanalyse im Literaturunterricht gefordert, dass bei der Arbeit mit literarischen Texten oder Sachtexten der Bezug auf quantitative Argumente immer wieder geübt werden sollte:
“Lernende werden durch die Verwendung solcher Tools ermuntert, einerseits kreative Fragen an literarische Texte zu stellen, andererseits einen Einblick in Grundprinzipien der quantiativen Literaturanalyse und eines ‘distant reading’ zu erhalten.”
“Fragen wie die Zusammensetzung der Korpora, der Umgang mit der deutschen Morphologie bei der statistischen Erfassung, der digitalen Aufbereitung von Texten erhalten beim eigenen Experimentieren mit Suchschnittstellen plötzlich eine größere Relevanz.”
Die Geisteswissenschaften können damit aktuelle Themen wie Open Data und Big Data diskutieren und ihren Beitrag leisten zur Sensibilisierung der Schülerinnen und Schüler für die Möglichkeiten und Grenzen automaisierter Abläufe.
Eine ganze Reihe überfachlicher Kompetenzen aus den Informatiklehrplänen liessen sich damit im Deutschunterricht aufnehmen: Algorithmen und Programme, Information und Daten, Modelle und Visualisierung, Experimentieren. Und: Informatik wird bei der Arbeit als Kulturtechnik sichtbar!
Formative Tests werden im modernen Unterricht immer wichtiger. Es hat sich gezeigt, dass für solche testartigen Lern-Sessions interaktive Tools besonders nützlich sind. In diesem Blog wurden schon verschiedene Tools vorgestellt. Mit Mentimeter drängt nun ein weiterer Anbieter in dieses Segment. Das schwedische Unternehmen punktet mit einer sehr schönen Live-Resultate-Ansicht und einer sehr einfach zu bedienenden Benutzer-Oberfläche.
Mit dem Online-Tool Mentimeter wird es möglich, interaktive Präsentationen zu gestalten, bei denen Fragen an das Publikum eingestreut werden. Die Zuhörenden – also beispielsweise Schülerinnen und Schüler – zücken ihr Smartphone, gehen auf die Webseite menti.com und geben ihren Kommentar, ihre Antwort auf eine Frage oder ihre Antwort in einem Quiz ab. Mentimeter zeigt die Resultate live an. Damit ist Mentimeter ein ideales Tool für den Unterricht: Es lassen sich ganz einfach kurze Tests oder Quizfragen erstellen. Die SuS greifen mit dem Smartphone auf die Daten zu und erhalten über die Live-Resultate-Ansicht als Gruppe wie auch auf dem Smartphone ein individuelles Feedback über ihr Verhalten.
Präsentation erstellen
Präsentationen werden auf der Webseite von Mentimeter online erstellt. Dabei stehen etliche Templates zur Auswahl, die es ermöglichen, eine abwechslungsreiche Präsentation zu gestalten.
Editor für die Erstellung neuer Seiten mit vielen Templates
Ein sehr interessantes Feature von Mentimeter ist die Möglichkeit, eigene Folien aus Powerpoint- oder Google-Präsentationen zu übernehmen. Damit lassen sich bereits bestehende Präsentationen mit den interaktiven Features von Mentimeter anreichern.
Präsentieren
Im Präsentations-Modus zeigt Mentimeter seine Interaktivität. Denn das Publikum kann sich jederzeit die Präsentation auf sein eigenes Gerät laden und am Smartphone oder Tablet folgen. Dabei werden die Folien genau in jener Reihenfolge und Geschwindigkeit angezeigt wie auf dem Präsentations-Monitor. Nimmt man als Autor die entsprechenden Einstellungen vor, haben die Zuhörenden die Möglichkeit, während der Präsentation Fragen zu den einzelnen Folien zu stellen oder ein”Like” zu vergeben.
Bei Folien mit Quiz-, Test- oder sonstigen Fragen erhalten die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, auf ihrem Smartphone ihre Antworten abzugeben.
Präsentatoren-Sicht
Schüler-Sicht
Sind die Antworten der Schülerinnen und Schüler eingegangen wird das Resultat des Quiz’ direkt angezeigt.
Ähnlich sehen auch die Resultate von Umfragen, bei denen es keine richtigen oder falschen Antworten gibt, aus.
Nach der Präsentation und nach dem Sammeln der Antworten lassen sich die Daten als Excel-File exportieren, so dass die Auswertung bequem vorgenommen werden kann.
Es gibt eine grosse Menge an möglichen Fragen-Typen. So lassen sich nicht nur die üblichen Mulitple-Choice-Fragen darstellen. Ebenso gibt es eine 2×2-Matrix, bei der pro Antwort zwei Grössen angegeben werden können oder eine Wortwolke, bei der die SuS mit beliebigen Wörtern antworten können.
Mögliche Antwort-Typen
Nicht Gratis
Mentimeter wirbt zwar damit, dass man es gratis nutzen kann. Dies stimmt aber nur in sehr beschränktem Rahmen. Sobald man es im Unterricht unter realen Bedingungen einsetzen möchte, kommt man nicht umhin, sich eine Lizenz zu kaufen.
Für Unterrichtende gibt es ein gesondertes Preismodell “Education”. Möchte man den Folien kein eigenes Design verpassen, kostet die Lizenz 60 US-Dollar pro Jahr. Will man den vollen Funktionsumfang nutzen, fallen 144 $ an Kosten an.
Fazit
Während andere, ähnliche Dienste Kahoot oder Quizlet Live vor allem auf Formative Tests und Quizzes ausgerichtet sind, liegt bei Mentimeter der Fokus eher auf interaktiven Präsentationen. Damit ermöglicht das Tool, am Ende einer Lektion ein Feedback einzuholen, während einer Lektionen einen formativen Test durchzuführen oder während einer Präsentation eine Verständnisfrage zu stellen. Im Unterschied zu Socrative, das ähnliche Möglichkeiten bietet, funktioniert Mentimeter auch, wenn das Internet nicht das schnellste ist oder die Gruppe der Befragten sehr gross ist.
Die Bedienung von Mentimeter ist sehr intuitiv. Man findet sich sofort zurecht. Ebenso ist die Interaktion mit den Schülerinnen und Schülern sehr einfach. Sie geben immer die gleiche URL in ihr Smartphone ein, tippen den Zahlencode vom Beamer ab, und es kann losgehen.
Für ca. 60 Fr. im Jahr erhält man so ein Tool in die Hand, das den Unterricht nicht nur auflockern kann sondern den Schülerinnen und Schülern auch die Möglichkeit gibt, ihren eigenen Kenntnisstand einzuschätzen – und zwar individuell wie auch in Bezug auf die ganze Klasse.
Googles Creative Lab in Sydney gründete 2016 zusammen mit dem Visual Editions Verlag in London den Online-Shop Editions at Play für “Bücher, die nicht gedruckt werden können”.
Sie erforschen in diesem Projekt neue Möglichkeiten eines Buchs, das “von der Dynamik und Magie des Internets getrieben ist” und deshalb nicht ins Analoge übertragen werden kann. Multimedial angereicherte (enhanced) E-Books sind mehr als Text. Digitale Geschichten bieten andere Möglichkeiten des Erzählens, sie haben dynamische Qualitäten:
«For instance books which are written for the web can be: data-led, locative, generative, algorithmic, sensor-based, fluid, non-linear, expandable, cookie-ish, personalised, proximal, augmented, real-time, time-sensitive, adaptive, collaborative, and share-y.» (Editions at Play: About us)
Editions at Play sucht neue Wege, das Buch der Zukunft zu erforschen und möchte reizvolle und überraschende Leseerlebnisse schaffen.
Solche “Bücher” wollen mehr sein als nur digitalisiert, mehr als nur Text. Sie können Elemente enthalten wie Bildergalerien, Videos, Links, Karten, 3D-Modelle oder HTML-Widgets. Sie beziehen die Umgebung des Lesers mit ein und entwickeln damit neue Lesekontexte.
Im Roman “A Universe Explodes” wird die Blockchain für die Veröffentlichung genutzt, um ein digitales Buch in limitierter Auflage zu schaffen und gemeinsam zu besitzen. Das Buch soll durch die Besitzer umgeschrieben und erweitert werden, es verändert sich also dynamisch über das Internet.
In “Entrances and Exits” wird eine Liebesgeschichte in der Google Street View Umgebung erzählt. Der Erzähler findet einen geheimnisvollen Schlüssel, mit dem er Türen auf der ganzen Welt öffnen und schliessen kann.
Dem Roadtrip “The Shape of Clouds” liegt eine Zusammenarbeit mit Mercedes Benz zugrunde. Der Leser nimmt die dynamische Perspektive des Fahrers ein, die Schauplätze passen sich seiner realen Umgebung, seiner Zeit und seinem Ort an. Die Geschichte verändert sich mit dem Standort des Lesers.
Erzählt werden auch Geschichten, für die es nicht den einen “richtigen” Weg der Lektüre gibt. In “The Truth About Cats & Dogs” kann der Leser zwischen den Tagebüchern und Gedichten der Co-Autoren beliebig hin- und herwechseln.
Die Bücher sind webbasiert und werden von einem mobilen Publikum im Browser oder auf dem Tablet gelesen. E-Reader sind dafür ungeeignet. Zum Lesen und Kaufen muss man sich mit einem Google Account einloggen.
Das Bücherregal
Googles Bücherregal Our Books enthält momentan 8 Bücher mit Lesezeiten zwischen 20 und 300 Minuten. Die Bücher können kostenlos angelesen werden, müssen für die Restlektüre aber meist gekauft werden:
Breathe von Kate Pullinger: “The book that comes to you.” 20 Minuten Lesezeit.
Seed von Joanna Walsh: “The story that blooms, wilts, and grows.” 300 Min.
STRATA von Tommy Lee Edwards & I Speak Machine: “The book that constructs a world.” 180 Min.
The Shape of Clouds von Gianrico Carofiglio: “The book that drives.” 20 Min.
The Truth About Cats & Dogs von Sam Riviere and Joe Dunthorne: “The book that takes sides.” 30 Min. 4.43 CHF.
Entrances & Exits von Reif Larsen: “The book that travels the world.” Eine in Google Street View eingebettete Liebesgeschichte. 60 Min. 4.43 CHF.
All This Rotting von Alan Trotter: “The book that loses its memory.” 30 Min. 4.43 CHF.
Beispiele
Beispiel 1: A Universe Explodes von Tea Uglow
Autorin ist die Kreativdirektorin des Google Creative Lab in Sydney. Dies ist ein digitales Buch in limitierter Auflage. Jeder kann das Buch zwar lesen, aber nur 100 können das Buch besitzen. Diese müssen auf jeder Seite ein Wort hinzufügen und zwei Wörter löschen, bevor sie ihre Version an 100 Leser weitergeben. Dank der Blockchain lassen sich die Änderungen jedes Nutzers nachvolliehen. Der Leser kann so auswählen, welchen Text der 100 Versionen er sich ansehen möchte, und er kann jede Seite auch mit dem Textoriginal vergleichen und sehen, was andere mit der Geschichte gemacht haben.
Eine personalisierte Geistergeschichte über Floh, eine junge Frau, die mit dem Geist ihrer Mutter spricht. Wenn man auf dem Smartphone oder Tablet vor dem Beginn der Lektüre den Standort und die Kamera aktiviert, passt sich die Geschichte der Umgebung des Lesers an und bezieht Ort, Wetter und Zeit mit ein, was die unheimliche Erfahrung verstärkt. Die digitale und die reale Welt kommen im Buch zusammen.
Spannende Ansätze zur Zukunft des digitalen Publizierens.
Neue Möglichkeiten des Lesens: mehr Spontaneität, mehr Interaktivität. Die Linearität des Lesens wird aufgebrochen.
Neue Leseerlebnisse und Settings in der Welt der Schüler.
Neue interaktive Möglichkeiten für Lehrbücher wie zum Beispiel Physik 7 (Deutscher EBook Award).
Der Literaturkanon wird geöffnet. Die Grenze zwischen Literatur und Spielen wird überschritten. Philippe Wampfler hat in seinem Artikel Mein Gegenkanon schon skizziert, was heute auch zum Kanon des Deutschunterrichts gehören könnte: Filmisches Erzählen und Filmgeschichte, Popkultur, Graphic Novels, Podcasts, Memes, Computergames, Ikonische Momente der Mediengeschichte.
OneNote kann im Unterricht ganz schön praktisch sein. Was aber Microsoft seit einigen Jahren mit diesem Programm bietet, ist kaum zu ertragen. Es gibt drei Versionen von OneNote allein für Windows. Sie heissen alle fast gleich, bieten aber überhaupt nicht die gleichen Features. Wer Anfängern das Programm erklären möchte, kommt in diesem Versionen-Chaos schnell an die Grenzen. Abhilfe täte dringend Not – ist aber leider überhaupt nicht in Sicht.
Mit der kurzen Anweisung “Jetzt öffnet mal OneNote!”, beginnt in BYOD-Klassen das Chaos. Die einen gehen über eine Browser auf OneNote Online. Andere öffnen über die Windows-Taste das erst beste Programm, das irgendwie nach OneNote aussieht – für die einen bedeutet dies OneNote, für die anderne OneNote 2016.
Auf Leserinnen und Leser, die noch nie mit OneNote zu tun hatten, mag obiger Abschnitt absurd erscheinen. Alle anderen wissen, wovon hier die Rede ist. Es gibt drei komplett unterschiedliche Versionen vom gleichen Programm “OneNote”. Und die drei Versionen heissen zu allem Übel auch noch fast gleich.
Es gäbe die Möglichkeit, OneNote als “App” zu bezeichnen – im Gegensatz natürlich zu OneNote 2016, das man als “Programm” sehen könnte. Doch leider bezeichnet Microsoft selbst OneNote 2016 als “Desktop-App” und OneNote als “App”. Wer seine Nutzer auf eine Treue-Probe stellen möchte, muss genau so vorgehen, wie das Microsoft in diesem Bereich tut! Umgangssprachlich handelt es sich hierbei eindeutig um “höheren Blödsinn”.
Finde die zehn Unterschiede
Leider ist es auch nicht so, dass man sich auf eine der drei Versionen beschränken könnte, weil sie alle Features bietet, die man im Alltag braucht. Denn die sehr grosse Liste an Funktionen, die OneNote bietet sind wild auf die zwei installierten Versionen verteilt. Allein auf OneNote Online kann man getrost verzichten, weil diese Version für die Bearbeitung von Notizbüchern unpraktisch bis unbrauchbar ist – mindestens wenn man mehr als nur Text und ein paar Bilder festhalten möchte.
Damit sich ein Bild des Chaos’ machen kann, das Microsoft veranstaltet, versuche ich hier eine kleine Liste von Features aufzuzählen und in welcher Version sie implementiert sind.
Feature
OneNote 2016
OneNote
Text-Eingabe mit Stift
ja
ja
Mathematik Eingabe mit Editor
ja
nein
Mathematik Handschrift erkennung
ja
ja
Darstellung mathematischer Formeln als Funktionen
nein
ja
Lösen von mathematischen Gleichungen
nein
ja
Virtuelles Lineal für schönere Zeichnungen
nein
ja
Bildschirm-Ausschnitt einfügen
ja
nein
Zuschneiden eines eingefügten Bildes
ja
nein
Recherche einfügen
nein
ja
Text-Erkennung in eingefügten PDFs
ja
nein
Diese Liste ist überhaupt nicht abschliessend. Sie umfasst lediglich ein paar Funktionen, die ich beim Erstellen von und Arbeiten mit Notizbüchern regelmässig brauche.
Abgesehen davon ist die Darstellung der Notizbüchern in beiden Versionen sehr unterschiedlich. Sehr oft fragen mich Schülerinnen und Schüler, wo sie was finden. Denn das, was sie auf ihrem eigenen Bildschirm sehen, unterscheidet sich stark von dem, was ich am Beamer präsentieren, wenn sie und ich nicht die gleiche Version von OneNote nutzen.
Schwierige Schulung für Anfänger
Diese Umstände machen die Einführung in die Benutzung von OneNote sehr schwierig. In unzähligen Kursen für Lehrpersonen habe ich die Erfahrung gemacht, dass die Anfängerinnen und Anfänger schnell überfordert sind. Man muss ihnen als Erstes erklären, dass es verschiedene Versionen gibt, die weder gleich aussehen noch die gleichen Funktionalitäten bieten. Man muss ihnen erklären, dass die beiden Versionen gleich heissen und sich namensmässig nur darin unterscheiden, dass die eine noch den Zusatz “2016” hat.
Wenn man dann den Kursteilnehmenden ein Notizbuch zur Verfügung stellt und sie versuchen, es mit einem Doppelklick zu öffnen, startet das auf dem Computer vorgesehene Standard-Programm – bei den einen ist dies OneNote 2016 bei den anderen OneNote. Und das Chaos beginnt von vorn. Für die Kursteilnehmenden ist das sehr frustrierend, weil sie stets den Eindruck haben, selbst etwas falsch zu machen. Dabei hat sich bei ihnen nur grad die “falsche” OneNote-Version geöffnet. Den Unterschied zu erkennen, ist für AnfängerInnen sehr schwierig.
Wie weiter?
Microsoft hat angekündigt, dass die Version “OneNote 2016” nicht mehr weiter entwickelt wird. Auch wird es keine Version “OneNote 2019” geben, sondern nur noch die OneNote App für Windows 10. Wer Lust hat, kann im Moment Features für das zukünftige OneNote vorschlagen.
Das ist aus meiner Sicht kompletter Humbug. Ich möchte keine halbfertigen Produkte im täglichen Einsatz. Ich möchte nicht jedes Mal, wenn ich ein Programm öffne, neue Features und Funktionalitäten. Ich möchte nicht dauernd ändernde Arbeitsabläufe beim Einsatz einer Software. Ich möchte keine Spielzeug-Software, mit der ich fancy Bildeffekte machen und unausgereifte Funktionalitäten testen kann. Ich möchte ein porfessionelles Produkt, das mir im beruflichen Alltag hilft, Inhalte mit meinen Schülerinnen und Schülern und mit meinen Kolleginnen und Kollegen zu erstellen, zu bearbeiten und zu teilen. Wenn das Microsoft nicht gelingt, werde ich mich nach einer Alternative umsehen müssen.
Lesen Sie in der heutigen Post, wie es dazu kam, dass ich an der «Efficient teacher conference» einen Beitrag veröffentlichen durfte und wie ich diesen 20-minütigen Input, welcher auch für Flipped-Learning eingesetzt werden könnte, schlussendlich mit wenig Aufwand erstellt habe.
Einleitung
Anfangs Juni erhielt ich von Jared de Camp, Organisator der Konferenz, eine Anfrage, ob ich an der «Efficient teacher conference» mit einem Beitrag mitmachen möchte. Ich zögerte nicht lange und antwortete, dass ich einen Beitrag zu «Binäre Bahnhofsuhr St. Gallen» (siehe Post hier), beitragen könnte.
Ende Juni 18 erhielt ich die nette E-Mail, dass mein Beitrag an der Conference aufgenommen wurde und dass ich bis Ende Juli 18 den Beitrag geliefert haben muss. Nachdem ich am 27. Juli von meinen Ferien zurückkam, erinnerte ich mich daran, dass ich ja noch diesen Beitrag erstellen musste. Wie mach ich das nun, ohne grossen Zeitaufwand? Natürlich sollte der Input professionell daherkommen.
Efficient teacher conference 2018
Die Efficient Teacher Conference ist eine kostenlose Online-Konferenz, bei welcher K-12-Lehrpersonen (Kindergarten bis 12. Schuljahr) angesprochen werden. Weitere Informationen und Anmeldung zur Konferenz, welche vom 10. bis zum 14. September 2018 stattfindet, entnehmen Sie hier.
Welches Tool soll ich verwenden?
Leider hat Microsoft den Dienst Office-Mix (siehe Post hier) eingestellt. Dies wäre ein ideales Tool gewesen, um eine 20-minütige Video Sequenz zu erstellen.
Es blieb mir also nichts anderes übrig, als zu «googeln» und nach einer geeigneten Software zu suchen, welche ich in kürzester Zeit beherrschen musste, um einen Clip zu erstellen. Auf der Seite hier bin ich auf eine Zusammenfassung gestossen, welche geeignete Tools für die Erstellung von Flipped Classroom vorstellt. Ich schaute mir Screencast-o-matic und Filmora an. Beide überzeugten mich nicht so ganz, zumal ich auch nicht für die Software bezahlen wollte. Anschliessend schaute ich mir Camtasia an. Dieses Tool fand ich am spannendsten, da ich viel Positives über diese Software gehört und gelesen hatte. Mit dem Zeitdruck im Nacken verwarf ich aber auch dieses Tool.
Auf einmal erinnerte ich mich, dass ich im Juni einen Einführungsclip zu Drawboard – Arbeiten mit dem Stift – für unsere neuen Schülerinnen und Schüler mit PowerPoint erstellt hatte und dass die Qualität relativ gut war. Warum also nicht den Clip für die Konferenz mit PowerPoint erstellen?
Erstellung des Beitrages
Nachdem ich mich für PowerPoint entschieden hatte, organisierte ich mir zusätzlich ein Mikrofon. Ich verwendete das Samson C03U RP, darüber habe ich bereit in einem Post hier berichtet.
Zudem blendete ich in PowerPoint den Reiter «Aufzeichnen» ein. Gehen Sie in PowerPoint zu «Datei / Optionen», bei «Menüband anpassen» wählen Sie bei «Alle Registerkarten» aus. Klicken Sie auf «Aufzeichnen» und anschliessend auf «Hinzufügen». Das Register «Aufzeichnen», siehe Bild, wird nun in PowerPoint angezeigt.
Bevor ich mit der Aufzeichnung von PowerPoint startete, zeichnete ich mir den Ablauf auf und erstellte anschliessend eine PowerPoint-Präsentation mit verschiedenen Folien. Die Folien, welche mit Text, Bilder etc. gefüllt sind, animierte ich über den Reiter «Animationen».
Insgesamt kam ich auf 28 Folien. Diese Folien wollte ich zum Teil mit Bildschirmaufnahmen, mit Ton oder mit Einblendungen meiner Person ergänzen.
Im Register «Aufzeichnen» stehen folgende Möglichkeiten zur Verfügung:
Bildschirmpräsentation aufzeichnen Bei dieser Option können Sie Ihre Präsentation mit Einblendung Ihrer Person (WebCam) und Einsatz von Stift, Folie für Folie aufzeichnen.
Screenshot Über Screenshot kann ein Bildschirmausschnitt eingefügt werden.
Bildschirmaufzeichnung Über Bildschirmaufzeichnung können Sie einen von Ihnen ausgewählten Bereich aufnehmen. Ich verwendete diese Option für die Lösung in der binären Uhr mit Excel.
Video Ihre Präsentation können Sie mit einem bereits erstellten Video ergänzen. Es stehen verschiedene Formate zur Verfügung.
Audio Es ist auch möglich, eine Folie oder mehrere Folien mit einer ganz gewöhnlichen Audio-Datei zu besprechen. Ich verwendete diese Option mehrmals, weil ich nicht wollte, dass ich immer eingeblendet bin. Damit ich nicht zu lange für die Erstellung des Clips hatte, stückelte ich meine Präsentation in sechs Präsentationen auf und fügte dort Ton, Bildschirmaufzeichnungen etc. ein. Anschliessend exportierte ich die Präsentation und erstellte eine FullHD MP4 Datei.
Ich stellte schnell fest, dass es wichtig ist, dass bei Folien welche Tonaufnahmen haben, die «Dauer nach…» im Reiter «Übergänge» mit der Dauer der Tonaufnahme übereinstimmt.
Jede der sechs Kurzpräsentation schaute ich mir an und korrigierte Aufnahmen falls nötig. Nachdem ich mit allen sechs Clips zufrieden war, kopierte ich alle Folien wieder zu einer Präsentation zusammen und erstellte den finalen Clip. Dies dauerte eine Weile .
Das Resultat
Das Resultat ist ab 14. September 2018 bei der «Efficient Teacher Conference 2018» aufgeschaltet. Es würde mich freuen, wenn auch Sie an der kostenlosen Konferenz teilnehmen würden. Alle Information finden Sie hier.
Fazit
Die Erstellung eines Clips mit PowerPoint funktioniert sehr gut. Da ich PowerPoint schon länger kenne, war es für mich einfach, die Folien so zu gestalten, wie ich dies wollte etc. Dank PowerPoint konnte ich meinen Clip zeitgerecht abliefern .
Die Software ist sehr gut geeignet, um Flipped Classroom Sequenzen zu erstellen. Erst im Nachhinein habe ich entdeckt, dass Microsoft zu diesem Thema einen Kurs «Flipped Instruction with PowerPoint Recorder» Mitte Juli 2018 aufgeschaltet hat. Diesen Kurs kann ich Ihnen sehr empfehlen, Sie erhalten einige gute Tipps, auf was Sie beim Erstellen eines Clips achten sollen. Sie finden diesen Kurs hier, die Anmeldung ist kostenlos.
Tipp
Über das Register «Überprüfen» und «Barrierefreiheit überprüfen» können Sie Ihre Präsentation checken lassen, ob Sie bei der Erstellung berücksichtigt haben, dass vielleicht auch blinde oder sehbehinderte Schüler den Clip anschauen werden. Mich hat folgender Kurs “Accessibility tools: Meeting the needs of diverse learners” von Microsoft beeindruckt und ich habe einiges dazu gelernt. Allen Lehrpersonen, die mit Office 365 oder Windows arbeiten, kann ich diesen Kurs, obwohl er schon 2 Jahre alt ist, empfehlen. Sie finden den Kurs hier.
Spaactor ist eine Suchmaschine für Audio- und Vidodateien. Mit Hilfe von Spracherkennungssoftware werden nicht nur geschriebene, sondern auch gesprochene Inhalte gefunden. Crawler durchsuchen täglich die wichtigsten audiovisuellen Online-Quellen in deutscher Sprache. Zuerst wird die Tonspur extrahiert, dann das Gesprochene in Text umgewandelt und schliesslich im Transkript gesucht. In den Resultaten werden die gefundenen Begriffe farblich hervorgehoben. Zeitstempel (mm:ss) verweisen auf das Transkript.
Der Dienst zeigt nicht nur die gefundenen Medien an, sondern liefert auch die sekundengenaue Position des gesuchten Begriffs.
Man kann die Datei herunterladen oder die genauen Fundstellen über Social-Media-Buttons schnell und einfach teilen und weiterleiten. Der Dienst ist kostenlos. Falls man eine Quelle vermisst, kann man diese über “neue Sender aufnehmen” melden.
Durchsucht werden deutsche Inhalte im Fernsehen, im Radio, auf Youtube-Kanälen oder Vimeo, in Mediatheken, auch in Podcasts auf Spotify oder iTunes. Die Datenbank bietet momentan über 1,5 Millionen frei durchsuchbare Video- und Audiodokumente an. Das Wörterbuch enthält 150’000 Wörter.
Das Start-up von Thorsten Schoop und Christian Schrumpf wurde in diesem Sommer beim Wettbewerb “Land der Ideen” ausgezeichnet.
Nach einer Suchabfrage wird ein Vorschaubild angezeigt und ein Teil des Transkripts in der Umgebung der Fundstelle. Die Suchbegriffe sind blau hervorgehoben. Wenn man sie anklickt, kommt man genau zu der Stelle im Video.
Bei der erweiterten Suche kann man filtern nach den Sendern bzw. Kanälen, dem Zeitraum und nach dem Vorkommen des Inhalts (in allen verfügbaren Inhalten, im Video/Audio (Transkript), im Titel, im Inhalt (Meta-Daten), in der Link-Adresse).
Im kostenpflichtigen Modus ist es registrierten Nutzern auch möglich, Suchaufträge einzurichten, Medien zu beobachten und mit einer Exportfunktion die gefundenen Informationen herunterzuladen. Angeboten werden zudem Schnittstellen (APIs) für die Verarbeitung grosser Datenbestände. Unter “Aktuelle Top Themen” sieht man, was aktuell gerae passiert.
Das Geld verdient der Dienst mit Werbebannern und institutionellen Kunden wie “PR-Agenturen, Sendeanstalten, Museen oder Stiftungen”. Die Günter-Grass Stiftung habe beispielsweise ihr audiovisuelles Archiv über Spaactor erschlossen. (Welt: Audiodateien auf der Spur)
Bald sollen auch Inhalte in Englisch angeboten werden.
Beispiele
Die Suche nach Personen wie etwa “Paul Rechsteiner” führt zum letzten Beitrag der Mediathek SRF oder zu Podcasts wie Newssendungen des Radio SRF.
Spaactor füllt eine spannende Lücke, die Google noch nicht abdeckt.
Der Dienst kann dazu genutzt werden, ein aktuelles Thema zu verfolgen, schnell eine bestimmte Stelle in einem Film zu finden, nach einem Filmausschnitt zu einem aktuellen Thema zu suchen und auch, um zu sehen, was gerade passiert und über Video und Audio veröffentlicht wird.
Wer es einmal im Unterricht erlebt hat, kennt den Horror, wenn die Office365-Server ausfallen: Notizbücher lassen sich nicht mehr synchronisieren, die Schülerinnen und Schüler beginnen wie wild herumzuklicken, Office-Dokumente können nicht mehr gespeichert werden, nichts geht mehr. Die Reaktion ist klar. Man verdächtigt erst mal das Wlan, dann die Internetleitung der Schule. Kurz: Man sucht den Fehler erst mal bei sich selbst. Doch der Fehler kann auch bei Microsoft liegen. Denn deren Server steigen manchmal aus! Und das sogar nicht mal so selten. Wir geben hier eine Übersicht, wie man schnell herausfinden kann, ob und wo ein Microsft-Dienst ausgefallen ist.
Vor knapp zwei Wochen trat das Schlimmste ein: Die Microsoft-Server für Office365 stiegen aus. Nach und nach ging nichts mehr. Ich hatte eine Doppelstunde geplant, in der die Schülerinnen und Schüler gemeinsam in einem einzigen Klassennotizbuch arbeiten und gegenseitig Übungen erfinden und lösen sollten. Schnell meldete sich eine erste Schülerin, die bemerkte, dass ihr Notizbuch einen Sychronisierungsfehler (Bild unten) anzeigte. Bald folgten nächste. Ich rannte hin und her und versuchte alle meine Tricks aus (Öffnen des Notizbuchs über OneNote Online, von Hand Synchronisieren mit Rechtsklick, Öffnen des Notizbuchs in OneNote 2016 etc.). Nichts half. Bei niemandem. “Ok”, dachte ich mir, “dann stelle ich den SuS ein Word-Dokument mit einigen Übungen zusammen”. Doch auch hier: Nada. “Das Dokument konnte nicht gespeichert werden…”.
Der Grund, den ich damals allerdings noch nicht kannte: Microsoft hatte in den USA eine grosse Störung, die sich auch auf die Dienste in Europa ausgewirkt hat. Dies obwohl Microsoft vertraglich zugesichert hat, dass keine Daten von unseren Office365-Diensten nach Amerika übertragen werden!
Aufgrund dieses Vorfalls weiss ich nun, wie man sich fühlt, wenn einem der Boden unter den Füssen wegbröckelt. 20 Schülerinnen und Schüler, die eigentlich arbeiten und sich auf eine Prüfung vorbereiten wollen, benötigen Hilfe und wissen nicht, wie weiter. Beim Lehrer steigt nicht nur der Puls sondern auch das Aggressions-Level. Die Nerven versagen langsam. Und nichts geht mehr. Schliesslich musste ich die Schülerinnen und Schüler nach Hause schicken. Arbeiten hatte so keinen Sinn.
Fehlersuche
Die Suche nach dem Fehler gestaltete sich sehr schwierig, weil die Ursache für das Problem natürlich überall liegen konnte. Angefangen bei den verschiedenen Versionen von Betriebssystemen und OneNote-Installationen, über die Internetleitung und die Firewall bis hin zu Microsoft. Weder die Fehlermeldungen noch der IT-Supporter der Schule konnten Hinweise auf die Fehlerquelle liefern. Zum Haare raufen!
Wie liesse sich so eine Situation vermeiden? Wie kommt man im Notfall schnell an die richtigen Informationen? Die gute Nachricht: Es gibt Dienste, wo man live nachsehen kann, ob bei Microsoft eine Störung vorliegt.
Office 365 Service Status
Den aktuellen Status der Office 365-Dienste erfährt man direkt bei Microsoft: status.office365.com. Es gäbe auch einen Link auf das Zustands-Dashboard. Dieser steht aber nur Administratorinnen und Administratoren zur Verfügung. Ebenso wenig sieht man auf dieser Seite, welche Fehler sich in der Vergangenheit zugetragen haben.
Office 365 Dienstatus
Etwas detailliertere Auskunft erhält man unter portal.office.com/servicestatus. Auch hier gibt es keine History, die einem Auskunft über vergangene Vorfälle gäbe.
Outage.report
Outage.report (outage.report/deu/office-365) ist kein Angebot von Microsoft und basiert auf Meldungen von Nutzerinnen und Nutzern. Man kann auf dieser Seite selbst eine Ausfall-Meldung platzieren. Das wichtigste Feature ist aber, dass man auf einen Blick sieht, wo wie viele Ausfallmeldungen abgesetzt werden. Dies ist ein wichtiger Hinweis darauf, dass die Server bei Microsoft ausgestiegen sind. Ebenso hilfreich ist die Möglichkeit, Meldungen der Vergangenheit einzusehen.
isitdownrightnow.com
Auf der Seite www.isitdownrightnow.com/ lässt sich ein beliebiger Internet-Dienst auf seine Verfügbarkeit prüfen. Einfach URL eingeben und “Check” klicken. Wenn es sich um einen bekannten Dienst handelt, zeigt die Seite gleich auch die History der vergangenen Tage sowie weitere eventuell hilfreiche Details an.
Fazit
Ich hoffe, dass ich nicht so bald wieder von einem Total-Ausfall bei Microsoft betroffen sein werde. Sollte dies aber dennoch geschehen, werde ich in Zukunft wenigstens wissen, wo ich schnell zu meinen Informationen bezüglich Verfügbarkeit komme. Der Ärger wird bestimmt der Gleiche sein. Aber wenn man den Schuldigen kennt, braucht man sich wenigstens nicht mit Selbstzweifeln herumzuschlagen. Immerhin.
Lesen Sie in der heutigen Post, wie ich zusammen mit acht Lehrlingen (Azubis) an zwei Samstagen einen 3D-Drucker-Bausatz zusammengebaut habe.
Einleitung
Seit ich einen 3D-Drucker für die Schule mit der Unterstützung der Hasler Stiftung im Dezember 2013 erhalten hatte (siehe auch Shining eyes – unser 3D-Lernset ist angekommen), wollte ich einen 3D-Bausatz zusammenbauen. Fünf Jahre später habe ich mir tatsächlich einen 3D-Drucker mit Hilfe meines Kollegen Niki Vogel zusammengebaut. Er erzählte mit, dass er nach den Sommerferien einen Workshop für Lehrlinge anbieten würde. Ich hatte Glück und durfte dem Kurs beiwohnen.
Bausatz
Wir bauten uns einen Anet A8-Bausatz zusammen, der kostet bei Amazon ungefähr CHF 180.00.–. Da Niki bereits vor den Sommerferien einen Workshop durchgeführt hatte, machte er die Erfahrung, dass u.a. das Netzteil nichts taugt etc. Er besorgte deshalb für alle Kursteilnehmer einige zusätzliche Bauteile, sodass sich der Bausatz inkl. Filament, Haftkleber, USB-SD-Karten-Halter etc. auf CHF 300.00.– belief. Hier finden Sie eine Übersicht über gängige Bausätze und hier einen Bericht über den beliebtesten 3D-Drucker-Bausatz des Sommers 2018.
Workshop Tag 1
Der Workshop startete am Samstagmorgen um 8.00 Uhr in einem Übungsraum eines Industriebetriebes. Acht Lehrlinge und ich wurden von Niki Vogel und seinem Helfer Chrigi empfangen. Chrigi ist ein Drittjahrlehrling und nahm die Schritt-für-Schritt-Anleitung vor, welche er am Beamer erklärte. Die beiden hatten für jeden Kursteilnehmer einen Arbeitsplatz mit allen benötigten Teilen inkl. Bauanleitung bis aufs Kleinste vorbereitet. Wir machten kaum eine Pause und beendeten den ersten Workshoptag um 17.00 Uhr. Anschliessend finden Sie einige Fotos, wie der 3D-Drucker Schritt für Schritt zusammengebaut wurde. Für mich war es sehr eindrücklich, wie hochkonzentriert die Lehrlinge arbeiteten und wie Chrigi uns zeigte, wie man den 3D Drucker zusammenbaut.
Das Ziel war heute ganz klar, den 3D-Drucker soweit zu bringen, dass er ausdruckt und wir unser neues Spielzeug nach Hause nehmen dürfen. Das Einbauen der Elektronik funktionierte ganz gut. Bei der Inbetriebnahme ging es dann ein bisschen langsamer, da noch einige kleine Fehler gab. So hat etwas jemand vergessen, den Strom von 100V auf 230V umzustellen. Trotzdem hatten wir es dann fast alle geschafft, dass die 3D-Drucker um 18.00 Uhr die Testpyramide ausdrucken konnten. Finden Sie auch hier wieder einige Bilder, wie wir den 3D Drucker zusammengebaut hatten.
Der 3D-Drucker ist ein Bausatz und weit weg von einem Makerbot. Trotzdem druckt der A8 in anständiger Zeit in guter Qualität. Wir waren jedoch alle froh, dass Chrigi bereits wusste, wie man den A8 am besten einstellt, damit der Druck schnell gelingt. Auch haben Niki und er herausgefunden, dass das Filament 1.75 mm von Janbex, ca. 25 Fr.– per kg resp. Rolle, am wenigsten Probleme beim Ausdrucken macht. Zusätzlich ist es ideal, wenn ein 3D-Druckkleber eingesetzt wird. Für den Ausdruck verwendeten wir die Software Cura (https://ultimaker.com/en/products/ultimaker-cura-software/list). Sie sehen eine Vase:
Fazit
Dass das Zusammenbauen eines 3D-Druckers so kompliziert ist, hatte ich mir nicht vorgestellt, noch weniger, dass ich Kabel löten werde usw. Ohne die gute Infrastruktur, die wir in diesem Übungslabor vorgefunden hatten, wäre es fast nicht möglich gewesen, den 3D-Drucker in dieser kurzen Zeit zusammenzubauen. Acht Lehrlinge und mich zu betreuen war sehr sportlich, jedoch hatten Niki und Chrigi dies sehr gut gemeistert. Das war aber nur möglich, weil die zwei sehr viel Wissen und Erfahrung mitbringen. Vor Beginn des Workshops hat Niki einen WhatsApp-Chat eingerichtet. Dieser läuft nach vier Wochen noch heiss, mit Fragen wie «ich kann das Filament nicht laden», «warum rinnt es beim Extruder», «wie hoch muss die Temperatur beim Hotend sein» usw. Es zeigt sich, dass, wenn ein 3D Drucker vorhanden ist, nicht alles gelöst ist, denn dann fangen die Probleme, bis der Drucker richtig eingestellt ist und man genug Erfahrung bei der Bedienung des Druckers hat, erst an. Es war ein tolles Gefühl, dem Drucker zu Hause zuzuschauen, wie er das erste Objekt in Ruhe ausdruckt, im Wissen, dieses Ding «fast» selber zusammengebaut zu haben. Meine Idee, einen 3D-Zusammenbau-Workshop für meine Schüler anzubieten, habe ich mir sehr schnell ausgeredet, dafür fehlt mir das technische Wissen und Können, trotzdem rate ich allen sich mal in dieses Abenteuer einzulassen. Vielen Dank Niki und Chrigi für euren unvergesslichen Workshop.
Jane Hart hat am 24. September zum zwölften Mal ihre Top Learning Tools veröffentlicht. Sie werden präsentiert in einer interaktiven Tabelle.
Hier sieht man neben einer kurzen Beschreibung und der zugehörigen Kategorie auch den Platz auf den drei Unterlisten und den Rangwechsel im Vergleich mit dem letzten Jahr. Über die Spaltenköpfe werden Sortierfunktionen angeboten. Ein Klick auf den Toolnamen führt zu den Details.
Jane Hart hat die Tools in 30 verschiedene Bereiche kategorisiert und drei Unterlisten erstellt, dieses Jahr mit vier interaktiven Infografiken, die als PDF heruntergeladen werden können:
Top 200 Tools for Learning 2018
Top 100 Tools for Personal & Professional Learning 2018
Top 100 Tools for Workplace Learning 2018
Top 100 Tools for Education 2018
Der folgende Screenshot zeigt nicht die Hauptliste, sondern die “100 Tools for Education 2018”, also die digitalen Werkzeuge, die in Schulen und Hochschulen verwendet werden:
Jane Hart macht 10 Trends für digitales Lernen aus:
Web-Ressourcen dominieren noch. Neu erwacht sei das Interesse für Audio-Ressourcen wie Overcast oder Castro und Buchzusammenfassungen wie getAbstracts.
Einige soziale Netzwerke seien oben, einige unten. Abgerutscht sind Facebook und Google+, vorgerückt Twitter und LinkedIn.
Web-Kurse würden immer beliebter. Auf der Liste finden sich 12 Web-Kurs-Plattformen, neben Coursera neu auch Udacity und Highbrow (für tägliche Mikrolektionen).
Es gebe einen subtilen Wechsel von der Kursentwicklung zur Inhaltsentwicklung. Es entstehe eine neue Kategorie von Werkzeugen, die interaktive Inhaltsentwicklung unterstützen, z.B. H5P oder HiHiHo.
Lernen bei der Arbeit werde persönlich und kontinuierlich. Degreed, eine Plattform für lebenslanges Lernen, hat 86 Plätze gut gemacht und steht jetzt auf Platz 47. Jane Hart verweist hier auch auf Anders Pink, eine intelligente Kurationsplattform für Einzelpersonen und Teams.
Team-Collaboration-Tools unterstützten das echte soziale Lernen bei der Arbeit. Slack ist in die Top 10 aufgestiegen. Microsoft Teams hat 52 Plätze gut gemacht!
Das Microsoft-Ökosystem gewinne wieder an Kraft. PowerPoint, Word, OneDrive und OneNote sind nach oben gerückt.
OneNote gewinne den digitalen Notebook-Kampf. Evernote ist zurückgefallen, Google Keep aber hole auf.
Videokonferenzen verkomplizierten Konferenzanrufe. Zoom ist in den Top 10, während traditionelle Webkonferenz- und Webinar-Plattformen zurückbleiben.
Zielgruppenengagement sei zu einer großen Sache geworden. Tools für die Beteiligung von Zuschauern an Konferenzen würden immer beliebter. 8 Audience Response Tools sind nun auf der Liste, Kahoot an der Spitze, gefolgt von Poll Everywhere.
Die EPFL in Lausanne ist weltweit absolut top, wenn es um Computer-unterstütztes Lernen geht. Vor gut einem Jahr hat sie nun die Anstrengungen im EdTech-Bereich gebündelt und bietet mit dem “Swiss EdTech Collider” einen Ort, wo sich EdTech-Startups treffen und austauschen sowie günstige Büros für ihre Teams mieten können. Kurz: An diesem Ort wird die Zukunft der Schule entwickelt. Bereits sind über 70 junge Entwicklungs-Teams hauptsächlich aus der Schweiz dabei. Und was hier entwickelt wird, ist sehenswert.
Ein unscheinbares, zweistöckiges Gebäude am Rande des imposanten EPFL-Campus in Lausanne ist das Zuhause einiger der innovativsten Köpfe, die über die Schule der Zukunft nachdenken. Auch im Haus drin nichts Spektakuläres: Es gibt einen grossen Raum mit einigen Tischen. Rund herum Büros mit Glastüren. Alles wirkt offen, ein Ort wo gearbeitet, diskutiert und nachgedacht wird. Doch was hier wirklich passiert, hat das Potenzial unsere Schule in nächster Zeit zu revolutionieren. Denn die EPFL ist mit ihrem Center for digital Eduaction (CEDE) bereits jetzt der Zeit einen Schritt voraus. So sind beispielsweise bereits über 2 Millionen Personen in MOOC‘s eingeschrieben, die von der EPFL angeboten werden. Zudem gibt es eine ganze Reihe von Instituten und Forschungsabteilungen, die sich mit zukünftigen Formen von Lernen befasst und wie das menschliche Lernen durch geeignete Mensch-Maschinen-Schnittstellen unterstützt werden kann.
Aus dieser reichhaltigen Forschungsarbeit sind immer wieder auch Startups hervorgegangen, die aus Forschungs-Ideen ein Produkt entwickelten. So sind im Lauf der Zeit einige Dutzend solcher Firmen entstanden – die meisten in der Schweiz, aber einige auch im weit entfernten Singapur oder in Kalifornien. Nun hat die EPFL den nächsten Schritt gewagt und diesen jungen Firmen ein Dach gegeben: “Swiss EdTech Collider”. Wissenschaftliche Kollisionen haben am Genfer-See eine lange Tradition. Und analog zur Idee des CERN, wo Protonen und andere subatomaren Partikel aufeinander prallen, sollen am EdTech Collider Ideen und Visionen aus der Education Technology aufeinander prallen und neue Ideen und Anwendungen hervorbringen.
76 Startups
Nach einem Jahr sind bereits 76 Firmen unter dem neuen Dach vereint. Dies ist nicht nur für die jungen Firmen selbst eine gute Sache. Auch für uns als Nutzer hat dies einen grossen Vorteil. Möchte man wissen, was in einem bestimmten Gebiet gerade läuft, was entwickelt wird und was es schon gibt, findet dies bei Swiss EdTech Collider auf einen Klick – und dies erst noch nach verschiedenen Gebieten sortiert:
Im folgenden sollen einige Angebote dieser Startups vorgestellt werden:
Thymio
Tyhmio ist ein kleiner unscheinbarer Roboter, der es in sich hat. Er kann nämlich mit einer sehr einfachen Programmiersprache programmiert werden und bietet so bereits kleinen Kindern einen Einstieg in die Welt der Computer-Programmierung. Tyhmio ist so aufgebaut, dass er auch komplexe Aufgaben erfüllen kann, für bereits fortgeschrittene Programmier-Kenntnisse nötig sind.
Thymio wurde bereit über 40’000 Mal verkauft und hat vor einigen Tagen von der MassChallenge Switzerland mit 40’000 Fr. für ihr innovatives Projekt ausgezeichnet.
Taskbase
Taskbase ist ein junges Unternehmen mit Sitz in Zürich. Es hat sich einen Namen gemacht mit einer Aufgabensammlung, anhand derer vor allem Physik-Lehrpersonen Arbeitsblätter zusammenstellen konnten, die die Schülerinnen und Schüler online – oder auch offline auf Papier – lösen konnten. Seit gut einem Jahr ist Taskbase Entwicklungs-Partner des Lehrmittelverlags und entwickelt die Lern- und Testsoftware lernnavi.ch. Diese schlägt den Lernenden in Mathematik und Deutsch selbständig Übungen vor, gibt intelligentes Feedback. Schliesslich können die Schülerinnen und Schüler sich selbst testen lassen und so den Lernfortschritt selbst überprüfen.
Classtime
Classtime bietet eine neue Möglichkeit, live im Unterricht Fragen zu stellen und alle Schülerinnen und Schüler antworten zu lassen. Zwar gibt es mit Kahoot, Socrative oder QuizletLive bereits ähnliche Angebote, aber Classtime besticht vor allem durch die Live-Ansicht für die Lehrperson. Die Schülerinnen und Schüler arbeiten für sich an den Fragestellungen und die Lehrperson sieht direkt, wer wo was eingegeben hat. Es gibt auch die Möglichkeit, offene Fragen zu stellen und die Antworten live zu beurteilen. Die ganze Anwendung ist sehr intuitiv zu bedienen und im Unterricht zu benutzen.
Ein Besuch lohnt sich
Dies sind nur einige wenige Beispiele von Anwendungen, die am Swiss EdTech Collider entstehen. Wer mehr erfahren möchte, findet hier die ausführliche Übersicht: https://edtech-collider.ch/members/. Die verschiedenen Angebot lassen sich filtern, so dass beispielsweise nur Angebote für “Upper Scondary Education” angezeigt werden.
Microsoft-Lernwerkzeuge sind kostenlose Werkzeuge, die erprobte Techniken zur Verbesserung des Lese- und Schreiberfolgs für Schüler jeden Alters und jeder Leistungsstufe umsetzen.
Erfahren Sie in der heutigen Post, warum Microsoft Learning Tool entwickelt und wie Sie oder Ihre Schülerinnen und Schüler Learning Tools in Ihrem Unterricht einsetzen können.
Einleitung
Mitte Oktober hat Microsoft in Amerika eine grosse Kampagne gestartet, in welcher sie mit folgenden Worten «Schülern mit Legasthenie helfen, mit Technologie zu gedeihen» werben. Als Werbebotschafter tritt Satya Nadella, Microsoft-CEO seit 2014, persönlich auf.
Doch nicht erst seit Oktober 2018 setzt sich Microsoft für Schülerinnen und Schüler mit Lernschwächen ein, dies startete schon viel früher. Nachdem ich einen Artikel über Satya Nadella gelesen hatte, wurde mir klar, warum dies so ist. Satya hat einen behinderten Sohn und auch seine Tochter hat Lernschwächen.
Satya hat Microsoft verändert, die Microsoft-Mitarbeiter erzählten mir, dass viel mehr miteinander geredet wird, seit Satya am Ruder ist. Eine Mitarbeiterin aus Texas erzählte mir, dass sie den Job in Seattle wegen Satya angetreten ist.
So, aber jetzt wieder zurück zu Learning Tools. Diese Tools sollen Schülerinnen und Schülern mit Lernproblemen vor allem helfen, im eigenen Tempo lesen zu lernen. Das Haupttool dazu ist der Immersive Reader, jedoch stehen noch weitere Hilfen zur Verfügung, welche ich Ihnen zeigen möchte.
Vorteile
Microsoft beschreibt die Vorteile beim Einsatz der Learning Tools wie folgt:
Verbessert das Lesen
Bestärken Sie Schüler jeden Alters und jeder Leistungsstufe mit benutzerfreundlichen Funktionen, die den Inhalt optisch entzerren, Textstellen hervorheben, Wörter in Silben unterteilen, Text vorlesen und visuelle Referenzen bereitstellen.
Stärkt die Schreibfähigkeiten
Mit Funktionen wie Diktat und Vorlesen können Schüler ihr Geschriebenes hören. So erhalten sie die notwendige Rückmeldung zur Überarbeitung ihrer Texte und zur klaren Vermittlung ihrer Ideen.
Optimiert den Unterricht
Lehrkräfte müssen sich heute der Herausforderung stellen, eine breite Palette von Fähigkeiten zu lehren. Mit Lernwerkzeugen können sie das Lernen personalisieren und gewinnen Zeit, um sich auf das zu konzentrieren, was ihnen am wichtigsten ist: ihre Schüler.
Nutzen
Feature
Nachweislicher Nutzen
Verbesserte Diktatfunktion
Verbessert die Texterstellung
Fokusmodus
Verlängert die Aufmerksamkeitsspanne und verbessert die Lesegeschwindigkeit
Plastisches Lesen
Verbessert das Verständnis und verlängert die Aufmerksamkeitsspanne
Zeichenabstände und kurze Zeilen
Lesegeschwindigkeit verbessern durch “visuelles Crowding”
Teile der Sprache
Unterstützt Anleitungen und verbessert die Schreibqualität
Silbentrennung
Verbessert die Worterkennung
Verständnismodus
Verbessert das Verständnis um durchschnittlich 10 %
Und so geht’s
Learning Tools steht Ihnen unter Office 365 Education zur Verfügung und ist unterdessen in folgenden Programmen (Notebook) eingebaut:
Learning Tool liest aber nicht nur vor, sondern Sie oder Ihre Schülerinnen und Schüler können ein Diktat in beliebigen Sprachen aufnehmen oder sich eine Mathematik-Formel erklären lassen.
Neu finden Sie in diesen Programmen folgende Symbole:
oder
Am besten klicken Sie auf die Symbole und versuchen Sie es aus.
Möchten Sie sich den Immersive Reader erklären lassen, schauen Sie sich folgenden Clip an:
Eine Aufstellung der unterstützen Sprachen können Sie hier aufrufen.
Tipp
Um zu verstehen, was alles mit den Learning Tools möglich ist, empfehle ich Ihnen folgenden Kurs «Empower every student with an inclusive classroom»hier, durchzuarbeiten. Der Kurs wurde im September 2018 aufgeschaltet und ist gratis (Microsoft Login). Der Kurs ist in Englisch und dauert ca. eine Stunde, Sie lernen nebst Learning Tools noch weitere Möglichkeiten wie zum Beispiel «Translator» kennen, welchen Sie ebenfalls im Unterricht einsetzen können.
Fazit
Durch Learning Tool stehen Schülerinnen und Schülern mit Schwächen auf einmal Tools zur Verfügung, welche ihnen helfen, eigenständig Lesen zu lernen und vieles mehr.
Ich glaube aber, dass alle Schülerinnen und Schüler von diesen Tools gewaltig profitieren können. Zum Beispiel kann sich ein Schüler auf Französisch einen Text diktieren. Er merkt sofort, ob seine Aussprache korrekt ist, da der Text ja aufgeschrieben wird. Zudem lernt er so nebenbei die korrekte Schreibweise. Mit all diesen neuen Tools möchte ich auch gerne noch «Barrierefreiheit überprüfen» erwähnen . Dieses Tool finden Sie zum Beispiel bei Word unter «Überprüfen». Es überprüft, ob Ihr Dokument so erstellt wurde, dass zum Beispiel auch Blinde das Dokument einwandfrei lesen können.
In diesem Post präsentiere ich Links zum Deutschunterricht, zu Blogs, Videos und Kursen, zu Open Data Portalen, Textarchiven, Pressearchiven, einzelnen Tools, Übungsplattformen, Unterrichtsmaterialien, Linklisten und Portalen. Zum Beispiel zu einem interaktiven Gebärdensprache Lexikon oder zu einer Sammlung von Motiven und Themen in der deutschsprachigen Literatur oder zu Voyant, einem browserbasierten Open Source Tool-Portal zur Text- und Korpusanalyse.
Nachschlagewerke
Canoonet. Onlinewörterbuch mit angeschlossener Grammatik für die deutsche Sprache. Ca. 250.000 Einträge. Portal zu deutschen Wörterbüchern.
Deutsches Wörterbuch (DWB) von Jakob und Wilhelm Grimm. Das umfassendste Wörterbuch zur deutschen Sprache seit dem 16. Jahrhundert, mit Wortbedeutungen und Belegstellen.
Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache (DWDS). Digitales Wörterbuchsystem auf der Basis sehr grosser elektronischer Textkorpora. Mit Angaben zu Rechtschreibung, Aussprache, Form, Verwendung und Bedeutung der Stichwörter.
Duden. Das Rechtschribwörterbuch der deutschen Sprache. Rechtschreibprüfung online, neu bis 1500 Zeichen.
Gebärdensprache-Lexikon. Interaktives Lexikon der drei Gebärdensprachen der Schweiz. Mit einem Gebärdensprache-Kurs:
LiMoTee. Motive und Themen in der deutschsprachigen Literatur, Weltliteratur und Filmgeschichte.
Wörterbuchnetz. Trier Center for Digital Humanities: Wörterbücher und Nachschlagewerke.
Weiterführende Links: Digithek: Die Recherchierwebseite für Mittel- und Berufsfachschulen der Schweiz. Fächer. Nachschlagewerke, Bibliothekskataloge, Presse, TV und Radio.
Google Books: Die grösste Sammlung digitalisierter Bücher, in Auszügen einsehbar. Einsatz für die quantitative Analyse von Kultur mit dem NGram Viewer. -> Google Book Search
Projekt Gutenberg-DE. Klassische Literatur online. Digitale Bibliothek mit deutschsprachigen E-Texten von Autoren, die vor mehr als 70 Jahren gestorben sind.
Zeno. Informationsportal. Die grösste deutschsprachige Volltextbibliothek. Basiert auf der Reihe Digitale Bibliothek.
Textanalyse online. Eine Toolsammlung. Statistik-, Stilistik- und weitere Tools für die Textanalyse.
TextGrid: Eine virtuelle Forschungsumgebung für Geisteswissenschaften.
Übungsportale
begriffen.ch. Interaktive Lernplattform für das Fach Deutsch an Mittelschulen. Kostenpflichtig. Grundlage ist “das Wissen gebräuchlicher Deutsch-Lehrmittel”.-> Web2-Unterricht Deutsch lernen mit begriffen.ch
Literaturwissenschaft online. Universität Kiel, Institut für Neuere Deutsche Literatur und Medien: Thematische Vorlesungen, Ringvorlesungen, Einführungsvorlesungen.
nanoo.tv: Schweizer Filmplattform für Bildung. Kostenpflichtig.
Open Data sind Daten, auf die man frei und kostenlos zugreifen kann und die frei genutzt, weiterverarbeitet und weiterverwendet werden dürfen. Beim Nachnutzen der Daten und dem Verknüpfen von Datensätzen entstehen neue Schnittstellen, Anwendungen und Lösungen.
Deutsches Textarchiv (DTA): Wissenschaftliches digitales Textarchiv mit Texten aus der Zeit um 1600 bis 1900 als linguistisch annotiertes Volltextkorpus.
e-manuscripta.ch: Plattform für digitalisierte handschriftliche Quellen aus Schweizer Bibliotheken und Archiven.
vornamen.opendata.ch: Abfragen zur Häufigkeit von Vornamen in der Wohnbevölkerung der Schweiz. Filtermöglichkeiten nach Geschlecht, Zeitraum und Sprachregion.
Weiterführende Links: Zum-Wiki: Lehrerblogs: Umfangreiche Dokumentation von Lehrerblogs mit Angaben zu Schulart, Lehrerrolle und Fächern. Chronologisch aufgebaut, seit dem Jahr 2000. Mit Links zu Klassenblogs und Schülerblogs. Vergleiche auch: herr-rau oder fontanefan oder riecken.
Linklisten und Portale
Bildungsserver Hamburg: Unterrichtsmaterialien, Linklisten, Material zur Prüfungsvorbereitung.
Fachdidaktik Deutsch Vormbaum: «Informationen und Materialien zum Fach Deutsch und seiner Didaktik» Hervorragende Linkliste!
Lehrerfreund: Portale für Deutschlehrer/innen Eine Übersicht über die wichtigsten Portale für Deutschlehrer/innen. Seiten zu Deutsch, Deutschunterricht und Germanistik.
teachsam: Bildungsserver für Schülerinnen und Schüler, Studierende und Lehrkräfte. Sekundarstufe II und Berufsschule. Schwerpunkt auf Deutsch und anderen Fächern. OER.
Uni-Marburg. Sprachzentrum: Deutsch als Fremdsprache. Portale und Lehrmittel.
Vorarlberger Mittelschulen: Links und mehr … Für E-Learning relevante Links, Web 2.0 Anwendungen und Tools,nach Fächern und Themen geordnet.
ZUM-Wiki: Plattform für Lehrinhalte und Lernprozesse.
Die Programme von Office 365 haben mit den Herbst-Updates einen neuen Look und einige neue Features erhalten. Wir stellen hier einige dieser neuen Funktionalitäten vor, die für den Einsatz im Unterricht – oder auch für die Schülerinnen und Schüler – interessant sein könnten.
Neue Symbole in der Menüleiste
Vorher
Nachher
Sichtbarste Neuerung in der aktuellsten Version der Office-Programme ist die Neugestaltung der Menüleisten. Nach Angaben von Microsoft sollen diese auch auf dem Beamer besser zu erkennen sein, weil die neuen Grafiken nicht mehr verpixelt dargestellt werden. Was weg fällt, ist die Darstellung der verschiedenen Menüs mit Reitern. Neu ist das aktuell ausgewählte Menü fett unterstrichen.
Obwohl die neue Darstellung sich ziemlich stark von der vorhergehenden Version unterscheidet, findet man sich aber schnell zurecht.
Stift-Unterstützung überall
Wer ein Gerät mit einem Stift nutzt hat neu in allen Office-Programmen die volle Stift-Unterstützung. Überall kann nun mit dem Stift in Dokumente gezeichnet und geschrieben werden – sogar in Excel.
Dabei unterstützen einen die Programme sehr gut bei den wichtigsten Aufgaben mit dem Stift. So gibt eine Funktion “Freihand in Form”, die ein ungefähr gezeichnetes Recht- oder Dreieck in eine schön gezeichnete Form verwandeln. Ebenso können in allen Office-Programmen mit der Funktion “Freihand in Gleichung” Mathematische Formeln mit dem Stift eingefügt werden.
Die Anzahl der Stiftwerkzeuge, deren Farben und Breiten sind in allen Office-Programmen gleich. Mit anderen Worten: Man ändert seine Lieblings-Stifte an einem Ort; danach stehen sie sofort in allen Office-Programmen zur Verfügung.
In Word 2016 gibt es zudem das Feature “Zeichenbereich”. Damit lässt sich in einem Word-Dokument eine leere Zeichenfläche in das Dokument ziehen, in der man mit dem Stift zeichnen oder schreiben kann.
Freihand-Editor
Ein sehr nützliches neues Feature in Word 2016 ist der Freihand-Editor. Er ermöglicht es einem, ein Word-Dokument mit dem Stift zu überarbeiten. So lässt sich beispielsweise Wörter in einen Text einfügen, indem man sie von Hand hinschreibt. Word übersetzt sie dann in gesetzten Text. Ebenso lassen sich Wörter löschen, indem man sie einfach mit dem Stift durchstreicht. Es stehen verschiedene Gesten für die Bearbeitung zur Auswahl. Damit lässt sich ein Dokument fast wie auf Papier bearbeiten – allerdings mit dem Unterschied, dass die Änderungen sofort übernommen werden.
Eine detaillierte Anleitung mit einem kurzen Video findet sich hier: Office-Support
Elemente aus anderen Dokumenten einfügen
Sehr oft bei der Arbeit mit Office-Programmen nutzt man nicht nur eines, sondern erstellt beispielsweise eine Skript in Word und eine Präsentation in Powerpoint zum gleichen Thema. In so einem Fall ist das neue Feature “Anzapfen” (im Menü “Einfügen”) sehr hilfreich. Von dort lassen sich nämlich Inhalte von kürzlich geöffneten Dokumenten direkt übernehmen, ohne dass man die entsprechenden Dokumente zuerst öffnen muss.
Design-Ideen in Powerpoint
Dieses Feature könnte auch Schülerinnen und Schüler interessieren. Powerpoint macht einem je nach Inhalt einer Folie Vorschläge, wie man diese darstellen könnte. Schluss mit dem stümperhaften hin und her schieben von Bildern, bis sie einigermassen gut aussehen. Man wählt im Menü “Entwurf” den Button “Designideen” und wählt aus den gemachten Vorschlägen jenen aus, der einem am besten gefällt. So entstehen im Handumdrehen ansehnliche PowerPoint-Folien.
OneNote zeigt Anzahl Bearbeiter nicht mehr an
Die Änderungen an den Office-Programmen kommen von Microsoft in einer hohen Kadenz und meistens ohne grosse Ankündigung. Das Unangenehme dabei ist, dass auch Funktionalitäten, an die man sich gewöhnt hat, plötzlich verschwinden.
So wurde bisher in jedem Klassen-Notizbuch in OneNote oben rechts angezeigt, wie viele Benutzer im Moment grad im gleichen Notizbuch aktiv sind. Diese überaus nützliche Information wird seit einigen Wochen einfach unterschlagen.
Das ist sehr schade, den gerade beim Einsatz im Klassenzimmer ist es sowohl für die Lehrperson wie auch für die Schülerinnen und Schüler sehr hilfreich zu sehen, wie viele Personen derzeit aktiv sind. Zum einen hat man als Lehrperson die Kontrolle darüber, wie viele Personen aktiv sind im Unterricht. Andererseits ist eine absurd tiefe Zahl in dieser Anzeige ein Hinweis darauf, dass die Microsoft-Server nicht richtig synchronisieren – eine Situation, die in den letzten Wochen leider sehr häufig auftrat.
Wollten Sie mit Ihrer Klasse auch schon ein gemeinnütziges Projekt durchführen? WE.ORG ist eine Bewegung, welche vor einigen Jahren von zwei Brüdern in Kanada ins Leben gerufen wurde mit dem Ziel, «die Welt zu einem besseren Ort zu machen». Lesen Sie in der heutigen Post mehr über dieses tolle Projekt, welches in Nordamerika und Grossbritannien grosse Wellen schlägt.
WE – Was ist das?
Schauen Sie sich am besten zur Einstimmung den folgenden Clip an.
WE ist eine Bewegung, die glaubt, dass man miteinander eine bessere Welt schaffen kann. WE möchte, dass die Jugend die Welt verändert. Damit die Welt verändert werden kann, muss man das Wissen haben, was in der Welt los ist. Deshalb erstellt und teilt WE Inhalte, um Lehrer, Eltern und junge Menschen über wichtige Themen bezüglich der sozialen Gerechtigkeit zu informieren.
WE – Gründer
Die Gründer von WE sind die Brüder Craig und Marc Kielburger. Sie haben Millionen dazu inspiriert, die Welt zu einem besseren Ort zu machen. Die beiden Brüder starteten gemäss ihrer Homepage wie folgt:
„Eines Morgens während des Frühstücks blätterte der zwölfjährige Craig Kielburger in der Zeitung auf der Suche nach den Comics, als ihm ein Artikel ins Auge stach: Iqbal Masih, ein 12-jähriger ehemaliger Kindersklave in Pakistan, wurde ermordet, weil er sich für die Menschenrechte eingesetzt hatte. Craig war ebenfalls 12 wie Iqbal. Ihm wurde bewusst, dass es auch ihn hätte treffen können, wäre er nicht in den USA auf die Welt gekommen. Er beschloss, dass er etwas tun musste.
Aber was? Er war nur ein Junge. Was konnte er machen? Er benötigte eine kollektive Stimme. So überzeugte Craig eine Handvoll Klassenkameraden seiner 7. Klasse, dass sie zusammen etwas bewirken können, und WE Charity war geboren.“
Craig ist unter anderem der jüngste Absolvent des Kellogg-Schulich-Executive MBA-Programms. Ausserdem erhielt er 15 Ehrendoktortitel und Abschlüsse für seine Arbeit in den Bereichen Bildung und Menschenrechte. Unterdessen sind die beiden Brüder soziale Unternehmer und Mitbegründer einer Familie von Organisationen, die sich WE anschliessen.
Zum Thema „Wasser“ steht für jedes Alter gut aufbereitetes Material zur Verfügung, Leider nur in Englisch für kanadische und amerikanische Schulen (Grade 1 -12). Trotzdem sind die Materialien sehr gut aufbereitet und man kann einige Tipps davon in seinen eigenen Unterricht einfliessen lassen. Weiter stehen Filme, Informationen, Hilfsmöglichkeiten zum Thema Wasser zur Verfügung.
WE bietet nicht nur Projekte in der Schule, sondern auch für Erwachsene. So können u.a. Ferien in Entwicklungsländer gebucht werden.
Fazit
Ich hatte noch nie etwas von der WE Organisation gehört, hatte aber das Glück, dass ich am 22. November 2018 in Vancouver am WE Day teilnehmen durfte. Dort konnte ich mich persönlich von diesem grossen Engagement der Brüder Craig überzeugen. Um 8 Uhr startete das Educator Breakfast, bei welchem unter anderem Craig eine Rede hielt und vier Schülerinnen für ihre sozialen Projekte geehrt wurden. Um 9.30 startete dann der offizielle WE Day in der Rogers Arena in Vancouver. Über 20’000 Schülerinnen und Schüler mit ihren Lehrpersonen nahmen an diesem Anlass teil, welcher bis 14.00 Uhr dauerte.
Sänger wie Sonreal, Keshia Chanté, YouTube-Influencer, Frau Trudeau und viele mehr nahmen am Anlass teil. Weitere Infos hier.
Es traten viele verschiedene Personen auf, welche die Jugendlichen motivierten, sich selber zu sein und mit den Herausforderungen ihres Lebens klar zukommen. Zum Beispiel erzählte Esera Tuaolo, ein früher NFL-Spieler, wie er sich nach der Karriere in der NFL als Schwuler outete und wie es ihm vorher und nachher erging.
Dieser Anlass war fantastisch und ich habe mir gewünscht, dass ich auch Mal mit meinen Schülerinnen und Schülern an einen solchen Anlass gehen könnte.
Gerne möchte ich in der nahen Zukunft Ideen von WE in meinem Unterricht einfliessen lassen und hoffe, dass ich mich mit meinen Schülerinnen und Schülern für die soziale Gerechtigkeit einsetzen kann.
PS. Eine nette Geschenkidee für Weihnachten sind Rafiki-Ketten. Mit 10 Dollar können Sie zur Unterstützung einer WE Village beitragen, siehe hier. Das Tolle ist: Mit dem Tracking Code auf der Hinterseite der Verpackung können Sie nachschauen, wo die Kette erstellt wurde.
Das Gebärdensprache Lexikon ist ein interaktives dreisprachiges online Lexikon der Schweiz. Im Suchfeld gibt man einen Begriff ein, als Antwort wird die Gebärde in einem Kurzvideo gezeigt.
Das Lexikon des Schweizerischen Gehörlosenbundes enthält die deutschschweizerische Gebärdensprache DSGS, die Langue des Signes Française LSF und die Lingua Italiana dei Segni LIS. Der Zugriff ist frei zugänglich und kostenlos.
Im Hauptteil des Fensters wird die Gebärde in einer kurzen Filmsequenz demonstriert. Darunter erhält man Informationen wie eine kurze Umschreibung des Begriffs, eine Begriffsdefinition und Angaben zur Klassifizierung der Gebärde in Kategorien und Dialekten.
Auf der rechten Seite findet man die Gebärde als Illustration und als Gebärdenfoto und weitere Videos zu Dialektvarianten und zur Gebärde, eingebettet in einen ganzen Satz.
Abfragen können gefiltert werden nach der Sprache und nach den Kategorien Nation, Stadt,Verkehr, Beruf/Schule, Familie, Sport/Freizeit, Nahrung, Haushalt, Menschen, Tiere, Natur, Haus/Gebäude, Politik/Recht, Medizin, Wirtschaft, Allgemein, Religion, Verb, Eigenschaft, Veranstaltung/Medien.
Der Handform-Suchassistent
Gebärden unterscheiden sich durch die Handform, die Handstellung, die Ausführungsstelle und die Bewegungsrichtung. Der Handform-Suchassistent erlaubt es, in drei Schritten, anhand einer Handform Gebärden zu suchen:
1. Man wählt eine der 6 Grundformen aus und baut die weitere Suche darauf auf:
Das Lexikon ist zwar vor allem als Verständigungsmittel für Gehörlose gedacht, es kann aber auch eingesetzt werden im Unterricht, zum Beispiel für eine spezielle Lektion vor den Ferien, in Sprachfächern im Kontext nonverbalerKommunikation oder beim Entwickeln eines Kommunikationsmodells, um den Schülern die meist unbewusst ablaufenden Prozesse des Kodierens und Dekodierens bewusst zu machen.
Im Deutschunterricht bietet sich dies beispielsweise bei Günther Weisenborns Kurzgeschichte «Die Aussage» an, wo in einem Gestapo-Gefängnis das Gelingen von Kommunikation existentiell ist.
Weihnachten ist die Zeit der Marketing-Profis. Unzählige Mails möchten mir das eine Schnäppchen oder das andere Sonderangebot schmackhaft machen. Doch ein falscher Klick auf einen Link in einem solchen Spam-Mail und ich habe mir einen Trojaner oder sonstige Malware eingefangen, die im Hintergrund Daten an gierige Bösewichte sendet, die mit Weihnachten gar nichts am Hut haben. Hier zeige ich, wie man mit einem einfachen Befehl herausfinden kann, mit welchen Diensten sich der Computer im Hintergrund verbindet.
Hatten sie auch schon das Gefühl, dass ihr Computer plötzlich langsam ist oder das Internet sehr träge. Dann kann es sein, dass sie sich eine Schadsoftware eingefangen haben, die im Hintergrund läuft, sie ausspioniert und die Daten über ihre Internetverbindung an Kriminelle sendet. Diese Vorstellung ist sehr beunruhigend. Doch zum Glück ist es auf einem Windows-Computer relativ einfach herauszufinden, welche Programme im Hintergrund über das Internet Daten austauschen.
netstat – Urprogramm aus den 80er-Jahren
Das Programm, das man zur Beseitigung der unangenehmen Gefühle bentöigt, ist auf jedem Windows-Rechner bereits installiert. Es heisst “neststat” und ist ins Windows-Betriebssystem integriert seit dessen Anfängen in den 80er-Jahren. Es hat noch keine grafische Oberfläche und die Befehle, um es zu steuern, müssen von Hand als Text eingegeben werden.
Um netstat zu starten, benötigt man als erstes die “Eingabeaufforderung”. Dies ist ein Windows-Programm, das es einem erlaubt, Text-Befehle einzugeben.
Die Eingabeaufforderung lässt sich starten durch einen Klicken auf die Windows-Taste und die Eingabe der Buchstaben “cmd”. Dann erscheint zu oberst der Eintrag “Eingabeauffoderung” auf diesen klickt man mit der rechten Maustaste und wählt “Als Administrator ausführen”.
Danach öffnet sich die Eingabeaufforderung (Commandline). Es gibt eine Zeile mit einem blinkenden Cursor – mehr nicht. Dort können die Befehle eingegeben werden:
Um eine Übersicht über die Hintergrund-Kommunikation mit dem Internet zu erhalten, tippt man folgende Befehle ein (nach jedem Befehl Enter drücken):
1.
cd\
wechselt ins oberste Verzeichnis.
2.
netstat -b 5 > activity.txt
startet den Prozess zur Aufzeichnung und schreibt die Daten in eine Datei mit Namen “activity.txt”
3.
warten sie mindestens 2 Minuten
4.
Ctrl+C
(beide Tasten gleichzeitig drücken) stoppt die Aufzeichnung
Nach der Aufzeichnung sucht man die Datei “activity.txt”. Diese sollte sich im Laufwerk C: auf der obersten Ebene befinden. Bei dieser Datei handelt es sich um eine reine Text-Datei, die man mit einem Texteditor, zum Beispiel Notepad.exe, öffnen kann.
Auswertung
Das Textfile gibt Auskunft darüber, welcher Prozess auf welche IP-Adresse im Internet zugegriffen hat.
Geht man die Liste der Prozesse durch, werden einem die meisten bekannt und wenig verdächtig vorkommen. Stösst man auf einen Eintrag, der einen beunruhigt, kann man dessen Namen kopieren und diesen über Google suchen lassen. Sofort erhält man – zum Beispiel bei file.net – Informationen darüber, ob die Datei eine ungefährliche System-Datei ist oder aber ein schädliches Programm. Ebenso erfährt man dort auch, welche Massnahmen man treffen muss, um Schadsoftware wieder loszuwerden.
Auf solchen Seiten, die über Prozesse Auskunft geben, ist allerdings auch etwas Vorsicht geboten. Sehr oft möchten diese einem Software andrehen zur Behebung von Problemen. Vor dem Installieren solcher Software rate ich dringend ab, weil man damit sehr oft nicht nur das gewünschte Programm sondern gleich auch noch ein paar andere installiert, die man lieber nicht auf dem Rechner haben möchte.
Grafisches Tool
netstat gibt es nicht nur auf der Command-Line. Es gibt auch ein kleines Programm, das die Daten, die netstat erhebt, grafisch anzeigt. Es heisst TCPview.exe und kann von Sysinternals heruntergeladen werden: https://live.sysinternals.com/Tcpview.exe
Dort kann live beobachtet werden, welcher Prozess auf welche Internet-Adresse zugreift.
Frohes Jahresende
Dies ist der letzte Post in diesem Jahr auf diesem Blog. Wir sind im neuen Jahr wieder zurück mit neuen Ideen. Wir wünschen allen Leserinnen und Lesern analoge Festtage und einen geordneten und stressfreien Jahresübertritt.
Seitdem letzten Windows Update 1809 erscheint beim Aufrufen von Snipping Tool die Meldung «Snipping Tool wird verschoben…» Lesen Sie in der heutigen Post wie das neue Tool benannt wird und funktioniert.
Was ist Snipping Tool?
Während den letzten Jahren war mir Snipping Tool ein guter Helfer, um Screenshots zu erstellen und diese als eine Bilddatei zu speichern. Diese Screenshots konnte ich für den Unterricht, meine Posts usw. verwenden.
Microsoft hat erkannt, dass Snipping Tool den heutigen Anforderungen und Bedürfnissen für ein Screenshot Programm nicht mehr entspricht (zum Beispiel “Teilen”). Bereits im Mai 2018 hat Microsoft bekannt gegeben, dass Snipping Tool durch die Windows-App „Ausschneiden und Skizzieren” ersetzt werden soll. Mit dem Redstone Update 1809 hat Microsoft dies nun umgesetzt. Beim Starten von Snipping Tool erhalten Sie, sofern Sie das Update Windows 1809 installiert haben, untenstehende Information, siehe Bild.
Ausschneiden und Skizzieren
Mit der Tastenkombination Windows-Taste+Shift +S lässt sich das bereits aus Windows Ink bekannte Bildschirmprogramm schnell und bequem aufrufen.
Sie können dann wählen, ob Sie den Bildausschnitt als rechteckigen Kasten, in Freiform oder als Vollbildaufnahme wählen wollen.
Die Aufnahme lässt sich anschliessend per Stift- oder Textmarker-Tool editieren, zuschneiden und mit anderen Programmen teilen. Insgesamt macht “Ausschneiden und Skizzieren” das Erstellen von Screenshots unter Windows 10 noch einmal deutlich bequemer.
Der erstellte Bildausschnitt kann wie bei Snipping Tool als *.gif, *.png oder *.jpg Datei gespeichert werden, *.html wird jedoch bei “Ausschneiden und Skizzieren” nicht mehr unterstützt.
Einstellungen
Über die drei Punkte oben rechts und «Einstellungen» können Sie einstellen, dass beim Drücken der «Print Screen-Taste» das Programm “Ausschneiden und Skizzieren” aufgerufen wird, siehe Bild. Da ich die Printscreens meistens nicht speichern, sondern nur in ein Dokument reinkopieren muss, habe ich “Ausschnitte speichern” deaktiviert.
Fazit
“Ausschneiden und Skizzieren” stellt für das Erstellen und Bearbeiten eines Bildschimausschnittes unter Windows mehr Features (diverse Auswahl von Stiften und Farben sowie teilen) zur Verfügung als Snipping Tool. Im Moment kann ich mit “Ausschneiden und Skizzieren” all meine Bedürfnisse an ein solches Programm abdecken und bin damit zufrieden.
Sollten Ihnen aber die Features von “Ausschneiden und Skizzieren” nicht genügen, finden Sie auf dem Markt viele gratis Alternativen wie Snappy, SnapShot, PrtScr und weitere Programme. Hier finden Sie bei CHIP.de einen Überblick über Screenshot-Tools.
TIPP
Seit der Windows Version 1809 kann die Zwischenablage Windowstaste + V” so eingestellt werden, dass die letzten Bildschirmausschnitte gespeichert werden. Das hat den Vorteil, dass sie auch nach einem Tag einen Bildschirmausschnitt finden und einfügen können.
Damit dies funktioniert, muss unter Windows + I, System, Zwischenablage den “Zwischenablageverlauf” aktiviert sein. Zusätzlich kann eingestellt werden, dass die Zwischenablage auf Ihren anderen Geräten ebenfalls zur Verfügung steht.
Weitere detailliere Informationen finden Sie hier. Möchten Sie mehr über das neue Update von Windows erfahren, kann ich Ihnen den Cip «Windows 10 Oktober 2018 Update Neuerungen – Alle Funktionen im Überblick (Deutsch / Version 1809)“ empfehlen. Klicken Sie hier.